Beim Thema Ukraine knallt‘s: Strack-Zimmermann im Wortgefecht mit Gysi – „Traumtänzer“
In der Debatte über ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs vertreten Strack-Zimmermann und Gysi bei „Maischberger“ gegensätzliche Standpunkte.
München – Die beiden aktuellen großen Konflikte der Welt waren bereits häufig Thema in den Talksendungen Deutschlands. Jetzt auch in der ARD-Sendung Maischberger. Doch dieses Mal war es besonders. Als Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Gregor Gysi (Die Linke) auf den Ukraine-Krieg zu sprechen kamen, wurde es hitzig.
Einen ersten Vorgeschmack liefert ein Scharmützel zu einem Wahlplakat der FDP-Politikerin, auf dem sie sich als „Oma Courage“ bezeichnet. Gysi bringt Bertolt Brechts Drama „Mutter Courage und ihre Kinder“ ins Spiel, in dem die Protagonistin ihren eigenen Nachwuchs in den Krieg schickt. „Sie sind die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses und sich dann Oma Courage zu nennen, ich bitte Sie“, sagt der frühere Fraktionschef der Linken Gysi. Strack-Zimmermann entgegnet, dass nicht jeder „Courage“ mit Brecht in Verbindung bringt.
Strack-Zimmermann und Gysi liefern sich beim Thema Israel-Krieg Schlagabtausch bei „Maischberger“
Als der Krieg in Israel zur Sprache kommt, herrscht zunächst Einigkeit, dass man bei Diskussionen stets vom 7. Oktober 2023 ausgehen muss, als die Hamas aus dem Gazastreifen heraus Terrorakte auf Israel verübte. „Ich habe ziemlich die Nase voll, dass man aus den Opfern die Täter macht“, sagt Strack-Zimmermann.
Beim Thema Waffenlieferungen an Israel ist es jedoch vorbei mit der Einmütigkeit. Die Verteidigungspolitikerin teilt Gysis Forderung nach einem Stopp nicht, vielmehr entgegnete sie, dass die meisten Dinge, die geliefert wurden, keine Waffen seien, „womit man unmittelbar in den Einsatz geht“. Auch seien zwei Drittel der Teile vor dem 7. Oktober geliefert worden. Und Deutschland erhalte ja auch Waffensysteme von Israel.
Ukraine-Krieg: Gysi fordert diplomatische Lösung, Strack-Zimmermann noch mehr Waffen für Kiew
Richtig hitzig wird es bei der Debatte über den Ukraine-Krieg. Auch in dem Fall ist Gysi für ein Ende der Waffenlieferungen an Kiew. Er plädiert für eine diplomatische Lösung. „Die Situation für die Ukraine wird jeden Tag schlechter. Ich habe schon vor zig Tagen gesagt, wir brauchen so schnell wie möglich einen Waffenstillstand“, erklärt er. „Wenn die Ukraine militärisch das Donbass-Gebiet, erst recht die Krim, nicht zurückholen kann, geht es nur über Verhandlung.“
Deutschland müsse darauf drängen, dass China und Indien Einfluss auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin nehmen, „denn die Länder braucht er. Wenn die die Beziehung abbrechen würden, wäre er isoliert“. Deutschland, Großbritannien, Frankreich und auch die USA nehme Putin gar nicht mehr ernst, so Gysi.
„Herr Gysi, seien Sie doch nicht so ein Traumtänzer“ – Linken-Politiker kontert: „Sie sind eine Traumtänzerin“
Strack-Zimmermann bekräftigt ihre Haltung für Waffenlieferungen an die Ukraine. „Ich glaube, dass die Ukraine nur eine Chance hat zu überleben aus der Stärke heraus“, sagt sie. Gysi grätscht dazwischen: „Warten Sie, bis Trump zum Präsidenten gewählt wird, dann kommt die wirklich schlechteste Lösung für die Ukraine heraus.“ Jetzt könne man noch initiativ werden und für die Ukraine deutlich mehr retten.
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„Herr Gysi, seien Sie doch nicht so ein Traumtänzer“, bricht es aus Strack-Zimmermann heraus. „Sie sind eine Traumtänzerin“, wirft der Linken-Politiker zurück. „Sie glauben wirklich, mit Raketen Russland besiegen zu können. Das ist albern, das wissen Sie auch.“ Auch ein vermeintlich schwächeres Land habe durchaus eine Chance, so Strack-Zimmermann. „Russland ist in Afghanistan einmarschiert, hat verloren. Die USA sind in Vietnam einmarschiert, haben verloren.“ (mt)