Selenskyj nennt horrende Verlust-Anzahl Russlands in Kursk –„Putin hat wahre Intentionen gezeigt“
Durch die ukrainische Offensive in Kursk werden die russischen Truppen geschwächt. Auch eine weitere russische Offensive soll verhindert worden sein.
Ramstein – Die ukrainischen und russischen Streitkräfte kämpfen derzeit an mehreren Fronten. Im Donbass kommen ukrainische Truppen zunehmend in Bedrängnis, ihnen droht die Einkesselung durch russische Soldaten. Rund um Charkiw werden fast täglich Angriffe gemeldet. Doch die Ukraine kämpft weiterhin. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht davon, das Blatt zu wenden. Denn die Kursk-Offensive ist mit zahlreichen russischen Verlusten verbunden.
Hohe russische Verluste: Selenskyj nennt horrende Zahl in Kursk
Durch die seit einem Monat andauernde ukrainische Operation in Kursk soll Russland rund 6000 Soldaten verloren haben, wie Selenskyj am Freitag (6. September) bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein sagte. Diese seien entweder getötet oder verwundet worden. Weitere Zehntausende russische Opfer sollen dem Ukraine-Krieg in anderen Teilen des Landes zum Opfer gefallen sein, wie die Kyiv Post den ukrainischen Präsidenten zitierte. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen wie so oft im Krieg nicht.
Zudem soll ein russischer Angriff auf Sumy durch die Kursk-Offensive abgewendet worden sein. „Die Russen bereiteten eine neue Offensive auf Sumy vor“, sagte der Präsident. „Aber wir haben das Blatt gewendet und tragen den Krieg durch unsere Gegenoffensive nach Russland.“ Zudem erklärte er, dass durch das ukrainische Vorgehen „Putin seine wahren Intentionen offenbart“ hätte. „Das sollte jedem klar sein, der noch immer glaubt, er führe diesen Krieg, um sein Volk oder seine Sicherheitsinteressen zu schützen“, so Selenskyj.
Russland will Ukraine besetzen: Kursk-Offensive schwächt Putins Truppen
Der Präsident erklärte, dass Moskau sich weiterhin auf die Gebiete im Osten der Ukraine fokussiere, auch wenn die Ukraine russisches Gebiet besetzt halte. „Die kampffähigsten russischen Einheiten konzentrieren sich auf die Ausweitung ihrer Besatzung in der Region Donezk. Das ist für Moskau klare Priorität“, so Selenskyj. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle die Ukraine besetzen und nicht Russlands Sicherheit gewährleisten, fügte er hinzu.
Gleichzeitig schwäche die Ukraine mit ihrer Offensive in Kursk auch andere Fronten. Moskau sei dazu gezwungen gewesen, Zehntausende Soldaten in die Region Kursk zu verlegen. „Wir haben ihnen die Möglichkeit genommen, zu manövrieren und ihre Verstärkungstruppen aus anderen Richtungen einzusetzen […] und diese Schwächung ist definitiv auch in anderen Gebieten zu spüren“, so Selenskyj. Kiew habe festgestellt, dass die Menge des Artilleriebeschusses sowie die Intensität der Offensive abgenommen haben.
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Ramstein-Treffen von Selenskyj und Verbündeten – Zusage für militärische Unterstützung
Bei dem Treffen in Ramstein hat Selenskyj von seinen Verbündeten weitere Zusagen für militärische Unterstützung erhalten, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete. Doch die offiziell verkündeten Zusagen blieben hinter den Erwartungen Kiews zurück. Außerdem wurde die erhoffte Erlaubnis der Verbündeten zum Einsatz von weitreichenden Waffen gegen militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet nicht erteilt. Nach dem Ramstein-Treffen kam Selenskyj für ein Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz zusammen. (vk)