Idee bei Lindner geklaut? Habeck erhält Antwort auf sein Kanzlerkandidatur-Video

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Lindner reagiert auf Habecks Kanzlerambitionen mit einem Seitenhieb. Sein spöttischer Kommentar bleibt jedoch nicht unbeantwortet.

Berlin – Nach seinem Rausschmiss aus der Ampel-Koalition schießt Christian Lindner weiter gegen seine ehemaligen Kollegen. Schnippisch kommentiert er auf X das Video von Robert Habeck, indem der Grünen-Politiker seine Kanzlerambitionen andeutet.

Damals noch Regierungskollegen: Robert Habeck (Grüne) und Christian Lindner (FDP) auf dem Startup Germany Summit 2024.
Damals noch Regierungskollegen: Robert Habeck (Grüne) und Christian Lindner (FDP) auf dem Startup Germany Summit 2024. © Bernd Elmenthaler/Imago

Lindner witzelt über Habecks Kanzlerkandidatur-Video: „Die Lampe stand rechts“

„Alle Demokraten willkommen hier, Robert“, schreibt Lindner und macht dabei auf ein eigenes, einstiges Wahlkampffoto aufmerksam, welches dem Habeck-Video sehr nahekommt. Dann folgt der Seitenhieb: „Bild fast getroffen – die Lampe stand rechts“, schreibt der FDP-Chef, inklusive Zwinker-Emoji.

Während sich der Wirtschaftsminister bislang nicht auf Lindners Post – der nur drei Stunden nach Habecks Video kam – geäußert hat, reagierte Bauministerin Klara Geywitz in sarkastischem Ton mit einem „Erleuchtete Männer, Glückwunsch“. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge sprang Habeck derweil zur Seite und schrieb Richtung Lindner: „Manche Dinge stehen auch ganz gut links.“

Großteil der Deutschen glücklich über Aus der Ampel-Koalition – Mehrheit befürwortet Lindner-Entlassung

Die Deutschen scheinen von dem schier endlosen Ampel-Zoff jedoch genug zu haben – und sind froh über das Aus der Koalition. So wünscht sich eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler nach dem Ampel-Bruch zügige Neuwahlen. Die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) würde dabei mit Abstand stärkste Kraft werden. Dies geht aus Umfragen von ARD und ZDF hervor, die am Freitag vorgelegt wurden. Der Plan von Kanzler Olaf Scholz (SPD), erst im März 2025 wählen zu lassen, wird nur von einer Minderheit unterstützt.

Ganz grundsätzlich stößt das vorzeitige Ende der als zerstritten wahrgenommenen Koalition auf deutliche Zustimmung. Im „Deutschlandtrend“ der ARD sagten 59 Prozent, sie fänden die Entwicklung gut oder sehr gut. Das „Politbarometer“ des ZDF fragte die Bürgerinnen und Bürger ganz generell nach ihrer Meinung zu vorgezogenen Neuwahlen: 84 Prozent gaben an, dass sie das grundsätzlich gut finden.

Zu der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) äußerten sich im „Politbarometer“ 59 Prozent der Befragten positiv. Demgegenüber bewerteten 27 Prozent die Entlassung als nicht gut. Geht es nach Lindner, ist seine Arbeit im Finanzressort aber ohnehin noch nicht beendet.

Nach Ampel-Bruch: Lindner hofft auf Rückkehr ins Finanzministerium

Der vom Kanzler entlassene Lindner kann sich eine Rückkehr ins Finanzministerium nämlich durchaus vorstellen. „Das ist mein Ziel, denn ich trete jetzt für den nächsten Deutschen Bundestag an“, sagte er in der ZDF-Sendung „Was nun, Herr Lindner?“. Der FDP-Chef ergänzte: „Und das Ziel ist nicht Opposition, sondern natürlich will ich meine Arbeit in einer nächsten Regierung fortsetzen.“

Friedrich Merz schließt eine Rückkehr von FDP-Chef Christian Lindner auf den Posten des Finanzministers in einer möglichen unionsgeführten Regierung nicht kategorisch aus. „Das ist dann realistisch, wenn die FDP so stark ist, dass sie wieder Regierungsfraktion wird“, sagte der Unionsfraktionschef in Berlin auf eine entsprechende Journalistenfrage. Der CDU-Vorsitzende fügte hinzu: „Aber das liegt allein in der Hand der FDP und nicht in unserer.“

Aktuell scheint das allerdings unwahrscheinlich. Die FDP liegt in jüngsten Umfragen zwischen drei und fünf Prozent – und müsste derzeit sogar um den Einzug in den Bundestag bangen. Die verbleibenden Ampel-Parteien – SPD und Grüne – könnten sich hingegen Hoffnung auf eine Regierungsbeteiligung machen. (nak/dpa)

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