Boots-Unglück vor Ägypten: Paar erzählt, wie es überleben konnte – „Wasser kam von allen Seiten“

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Nach dem Kentern einer Luxusyacht im Roten Meer vor Ägypten retten Einsatzkräfte fünf Menschen. Zwei Urlauber schildern dramatische Szenen.

Marsa Alam – Ein tragischer Schiffsunfall im Roten Meer hat mehrere Menschenleben gefordert. Die Luxusyacht „Sea Story“ wurde von einer gewaltigen Welle erfasst und zum Kentern gebracht. Für das Tauchunternehmen ist es der zweite schwere Vorfall in kurzer Zeit. Dennoch gab es Überlebende: Fünf Personen konnten von ägyptischen Rettungsteams 30 Stunden nach dem Untergang des Schiffes gerettet werden.

Nach dem Kentern einer Luxusyacht suchten ägyptische Rettungskräfte mit Hochdruck nach Überlebenden – mit Erfolg. © Egyptian military spokesperson‘s Facebook page/afp | STR/dpa/AP

Paar berichtet über Boots-Unglück vor Ägypten: „Verstehen nicht, wie wir in dieser Luftblase gelandet sind“

Amr Hanafi, der Regionalgouverneur, informierte, dass die Rettung der Überlebenden am Dienstag (26. November), vor der Küste des Urlaubsortes Marsa Alam stattfand. Unter den Überlebenden befanden sich zwei belgische Touristen, ein Schweizer, ein Ägypter und ein Finne. Es grenzt an ein Wunder, dass diese Urlauber so lange an Bord überleben konnten. Die belgischen Touristen berichteten von dramatischen Szenen.

Das Paar erklärte gegenüber dem Schweizer Nachrichtenportal 20 Minuten, dass sie nur durch eine Luftblase so viele Stunden überleben konnten. „Wir verstehen nicht, wie wir in dieser Luftblase gelandet sind“, äußerten die Belgier. „Das Wasser kam von allen Seiten herein. Wir befanden uns im Rumpf des Schiffes.“

Nach dem Bootsunglück in Ägypten bargen die Rettungskräfte neben den Überlebenden mehrere Leichen

Das Paar verlor bei dem Unglück alles. „Abgesehen von dem Telefon, mit dem ich gerade spreche, haben wir unser ganzes Leben auf diesem Boot verloren. Wir sind am Leben, das ist das Wichtigste, aber alles Materielle ist weg“, so der Belgier gegenüber 20 Minuten. Nach der Rettung am Dienstag erhöhte sich die Gesamtzahl der Überlebenden laut den ägyptischen Behörden auf 33.

Zusätzlich zu den fünf Überlebenden bargen die Rettungsteams inzwischen sechs Leichen. Diese wurden in einem überfluteten Raum im Inneren des Bootes gefunden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich unter den Opfern mindestens zwei Deutsche befinden.

Unter den Todesopfern des Boots-Unglücks auch zwei Deutsche

Die Bild-Zeitung berichtete zuerst darüber. Laut den Angaben der Zeitung handelt es sich bei den Verstorbenen um eine 41-jährige Frau aus München und einen 38-jährigen Mann aus Berlin. Das Auswärtige Amt hat jedoch keine Informationen zur Identität der Opfer preisgegeben.

Das Ausflugsboot „Sea Story“ hatte nach Angaben der ägyptischen Behörden am Sonntag (24. November) den Hafen Port Ghalib in der Region Marsa Alam für einen mehrtägigen Tauchausflug verlassen und sollte am Freitag in Hurghada ankommen, das etwa 200 Kilometer weiter nördlich liegt. Am frühen Montagmorgen wurde jedoch ein Notsignal abgesetzt.

Der Gouverneur erklärte, dass das Boot von einer großen Welle getroffen und gekentert war. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich laut Gouverneursamt 31 Urlauber aus elf verschiedenen Ländern und 13 Besatzungsmitglieder an Bord des Schiffes. Bereits am Montag konnten 28 Personen gerettet werden. (tt/afp)

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