Unmut über Dirndl und Lederhosen auf großem Volksfest: „Haben Bremer keine Ehre im Leib?“
Der Freimarkt in Bremen ist in vollem Gange, und prompt flammt die Diskussion über ein gar nicht mehr ganz so neues Phänomen dort wieder auf.
Bremen – Seit Freitag (18.10.) läuft der Freimarkt in Bremen, und zahlreiche Menschen strömen zu dem großen Volksfest, um sich an den Ständen oder in den Zelten zu amüsieren. Der Auftakt verlief dabei etwas anders als gewohnt. Es gibt sogar ein neues Bier, dazu locken einige weitere Neuheiten die Besucher.
Alte Diskussion wird auch 2024 geführt: Sind Dirndl und Lederhosen auf dem Freimarkt okay?
Nicht mehr so neu hingegen ist die Diskussion, die nun schon wieder aufgemacht wird: Gleich mehrere Nutzer wundern sich über die Soziale Medien über Menschen, die in Dirndl beziehungsweise Lederhosen den Freimarkt aufsuchen. „Versteh immer noch nicht, warum man auf dem Freimarkt in Bremen in Lederhose und Dirndl rumläuft. So ein Fischerhemd würd ich ja noch verstehen, aber Lederhose?“, schreibt ein User.
Er bekommt prompt eine kopfschüttelnde Reaktion: „Ist erst seit ein paar Jahren so. Keine Ahnung warum, gehen alle ins Bayernzelt saufen in Dirndl, richtig peinlich. War früher nicht so, ist erst seit Instagram so schlimm geworden.“ Gehört bayerisches Brauchtum mit allem Pipapo wirklich auf ein norddeutsches Volksfest? Nein, meinen noch weitere Menschen. „Siehe Wasen in Stuttgart. Hasse alles daran“, heißt es. Oder auch: „Haben denn die Bremer gar keine Ehre mehr im Leib? Ich bin enttäuscht!“ und „Das habe ich schon öfter auf dem Freimarkt gesehen und mich sehr gewundert. The fuck?“
„Dirndl und Lederhosen gehören zum Bremer Freimarkt dazu? Sie verwechseln da etwas“
Das Thema wird nicht zum ersten Mal diskutiert – das zeigen die Wortmeldungen aus der Vergangenheit. „Diese Obsession mit Oktoberfest & bayerischen Dingen im Norden übersteigt meinen Horizont“, hieß es erst im September. Und in den Vorjahren: „Menschen in Dirndl oder Lederhosen in Norddeutschland sind auch irgendwo völlig falsch abgebogen – vielleicht gehen sie aber auch zum Bremer Freimarkt, was zum selben Ergebnis führt.“ Oder auch: „Dirndl und Lederhosen gehören zum Freimarkt dazu? Sie verwechseln da etwas. In München (das ist in Bayern) ist das sicher üblich. Der Freimarkt ist Bremen (Norddeutschland). Da ist das nicht üblich, sich so zu kostümieren.“
Es kam zu weiterem Kopfschütteln in den Vorjahren, sogar auf beleidigende Art und Weise: „Es gibt keinen präziseren Deppenindikator als Menschen in Dirndl & Lederhose beim Bremer Freimarkt“, hieß es. Oder: „Ich war überhaupt sehr überrascht, als ich auf dem Freimarkt so viele in Lederhosen und Dirndl gesehen habe. Ich find‘s leider ziemlich affig.“ Und schon 2018 schrieb jemand: „Auf dem Bremer Freimarkt laufen immer mehr Menschen mit Dirndl und Lederhosen rum. Nächstes Jahr geh ich mal auf das Oktoberfest und trage Friesenhemd und Ostfriesennerz. Kommt bestimmt gut an.“
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Dirndl auf dem Freimarkt Bremen: Auch die Nörgelei sorgt für Unverständnis
Doch nicht alle können sich darüber echauffieren. Es gibt auch die „Jeder, wie er mag“-Ansicht, wie dieser Beitrag aus der Vergangenheit zeigt: „Wie bekloppt sind die Bremer? Da regen sich die Leute auf, dass auf dem tollen Freimarkt bei den Festzelten die Frauen mit schicken Dirndl und Männer mit Lederhosen bekleidet sind? Das gehört doch zum Freimarkt dazu, sonst bleibt doch zu Hause, bevor ihr weiter nörgelt“. Stammt das Dirndl eigentlich aus Bayern? Hierum ranken sich verschiedene Gerüchte – eine Expertin klärte bei tz.de einst auf. (lin)