Weilheimer Leihgaben für spektakuläre Schau im Nationalmuseum

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Georg Petels berühmte Kreuzigungsgruppe kommt in der Ausstellung im Bayerischen Nationalmuseum wieder zusammen. Hier ein Ausschnitt mit Christus am Kreuz und dem „reumütigen Schächer“. © Bayerisches Nationalmuseum/Bastian Krack

Er gilt als „deutscher Michelangelo“ – und wurde 1601 in Weilheim geboren. Nun löst eine Ausstellung im Bayerischen Nationalmuseum ein großes Rätsel um den Bildhauer Georg Petel.

Weilheim – Es ist eines der bekanntesten Werke eines jungen Künstlergenies – nämlich des 1601 in Weilheim geborenen Georg Petel, der als einer der bedeutendsten Bildhauer des Barock gilt und lange als „deutscher Michelangelo“ gerühmt wurde. Doch eben dieses Werk, eine bronzene, aber glänzend vergoldete Kreuzigungsgruppe mit Christus und den beiden Schächern (von denen die Passionsgeschichte der Bibel erzählt), war bis dato auch ein großes Rätsel für die Kunstwelt: Denn bei der von Petel geschaffenen Originalgruppe, aufbewahrt im Berliner Bode-Museum, fehlte die Figur des Christus.

Erstmals seit Jahrhunderten kommt hier wieder zusammen, was zusammengehört

Nun wurde eine Christusfigur im Bayerischen Nationalmuseum als eben diese, bislang verlorengeglaubte Skulptur identifiziert. Und für eine Studioausstellung ab 21. März in diesem Museum an der Münchner Prinzregentenstraße kommt erstmals seit Jahrhunderten wieder zusammen, was zusammengehört: die Christusfigur des Bayerischen Nationalmuseums und die virtuos gestalteten Schächer aus dem Berliner Bode-Museum. So löse die Ausstellung „ein spannendes Rätsel im Werk des aus Weilheim stammenden Künstlers“, meldet das Nationalmuseum.

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Das Weilheimer Stadtmuseum trägt mit Leihgaben zur außergewöhnlichen Petel-Ausstellung in München bei: Hier Weilheims Museumsleiter Tobias Güthner (Mitte) im Bayerischen Nationalmuseum mit Ausstellungsmacher Jens Burk (l.) und Diplomrestaurator Joachim Kreutner.
Das Weilheimer Stadtmuseum trägt mit Leihgaben zur außergewöhnlichen Petel-Ausstellung in München bei: Hier Weilheims Museumsleiter Tobias Güthner (Mitte) im Bayerischen Nationalmuseum mit Ausstellungsmacher Jens Burk (l.) und Diplomrestaurator Joachim Kreutner. © Carola Lechner

Leihgaben aus Brüssel, der Alten Pinakothek – und aus dem Stadtmuseum Weilheim

Der Präsentation ging ein mehrjähriges Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Museum für Byzantinische Kunst in Berlin voraus. Dabei konnten laut Presse-Info des Nationalmuseums „die kunsthistorischen Erkenntnisse durch naturwissenschaftliche Untersuchungen untermauert werden“. Computertomografische Aufnahmen visualisieren in der Ausstellung die Herstellungstechnik der Bronzen „und erlauben den Blick ins Innere der Werke“.

Neben den kostbaren Bronzen sind in der Ausstellung unter dem Titel „Goldene Passion“ laut Ankündigung rund ein Dutzend „weitere Meisterwerke des genialen Künstlers sowie seiner Zeit“ zu sehen, darunter Leihgaben aus Brüssel, der Alten Pinakothek und der Staatlichen Graphischen Sammlung in München – und auch aus dem Stadtmuseum Weilheim. Letzteres stellte aus seiner Sammlung eine Variante der berühmten Kreuzigungsgruppe sowie eine Zeichnung eines der beiden Schächer zur Verfügung, wie Stadtmuseumsleiter Tobias Güthner erläutert.

Nach der Präsentation im Bayerischen Nationalmuseum sind diese Leihgaben übrigens mit der gesamten Ausstellung dann auch im Berliner Bode-Museum zu sehen.

Die Ausstellung

„Goldene Passion – Georg Petel und das Rätsel seiner Kreuzigungsgruppe“ ist vom 21. März bis 30. Juni im Bayerischen Nationalmuseum zu sehen: täglich außer montags 10-17 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr. Info: bayerisches-nationalmuseum.de

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