Nach LA-Chaos: Trump deutet Kurswechsel in Migrationspolitik an – wegen „großartiger Landwirte“

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Deutet sich nach den massiven Protesten in LA jetzt eine Wende in der US-Migrationspolitik an? Donald Trump macht Andeutungen.

Washington D.C. – Tagelang herrschte Chaos auf den Straßen, besonders in Los Angeles. Urheber der Proteste, die Teils aus dem Ruder liefen, war die verschärfte Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump. Etwa waren Razzien gegen Migranten ohne Papiere in der Großstadt an der Westküste der USA durchgeführt worden. Es folgte eine regelrechte Schlammschlacht zwischen Trump und Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien. Trump schickte sogar die Nationalgarde und Drohnen zur Überwachung der Proteste.

Nun deutet sich jedoch an, dass Trump seinen radikalen Kurs in der Migrationspolitik doch überdenken könnte. Schuld daran sind offenbar Landwirte in den Vereinigten Staaten. Den US-Präsidenten erreichten offenbar besorgte Stimmen von Bauern des Landes, die um ihre Arbeitskräfte fürchten.

Nach Chaos in Los Angeles deutet Trump nun eine Wende in der Migrationspolitik an

„Unsere großartigen Landwirte und Menschen im Hotel- und Freizeitsektor haben erklärt, dass unsere sehr aggressive Einwanderungspolitik ihnen sehr gute, langjährige Arbeitskräfte wegnimmt“, schrieb Trump auf der Online-Plattform Truth Social. Darauf angesprochen, führte er vor Journalisten aus, dass solche Arbeiter 20 oder 25 Jahre für amerikanische Landwirte gearbeitet hätten und diese ihre Arbeitskräfte lieben würden.

Die Migrationspolitik von Donald Trump polarisiert.
Die Migrationspolitik von Donald Trump polarisiert. © Alex Brandon / dpa

Sie seien keine Bürger, hätten sich aber als „großartig“ erwiesen. Man könne den Landwirten nicht ihre Leute nehmen und sie zurückschicken, nur weil ihnen etwas fehle, was sie möglicherweise haben sollten. 

Landwirte bewegen Trump zu spannender Migrations-Aussage

Trump spielte damit offenkundig darauf an, dass es in den USA viele Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus gibt, die seit Jahren im Land leben. Aktuell wohnen etwa zehn bis elf Millionen Menschen ohne Papiere in den USA. Sie arbeiten hauptsächlich in Bereichen wie Landwirtschaft, Bau, Pflege und Gastronomie, oft unter prekären Bedingungen. Auch wenn sie in der Regel Steuern zahlen, sind sie von vielen staatlichen Leistungen ausgeschlossen. 

In Los Angeles leben besonders viele Menschen ohne Papiere: knapp eine Million. Die Proteste, die dort seit Tagen stattfinden, richten sich gegen Sicherheitskräfte der US-Einwanderungsbehörde ICE, die Migranten ohne gültigen Aufenthaltsstatus festnahmen, um sie abzuschieben. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, das größte Abschiebeprogramm in der amerikanischen Geschichte zu starten.

Doch Migrationswende bei Trump? US-Präsident im Streit mit Kaliforniens Gouverneur

Kaliforniens Gouverneur, Gavin Newsom, sieht sich durch Trumps Äußerungen in seiner Position bestätigt. Es zeige sich, dass es keine gute Politik sei, hart arbeitende Menschen auf Farmen zu verfolgen und Frauen und Kinder auf der Straße aufzugreifen, schrieb er auf der Plattform X zu Trumps Post. 

Newsom hatte Trump jüngst vorgeworfen, militärische Razzien in Los Angeles voranzutreiben, die weit über seine erklärte Absicht hinausgingen, nur gegen Gewalttäter und Schwerverbrecher vorzugehen. „Seine Agenten verhaften Tellerwäscher, Gärtner, Tagelöhner und Näherinnen“, beklagte Newsom. Trump schütze keine Gemeinden, sondern traumatisiere sie. 

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