Predator-Drohne über L.A.: Trump verstärkt Überwachung der Proteste
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Die Proteste gegen die Politik von Donald Trump nehmen in den Vereinigten Staaten zu. Der Präsident nutzt zur Kontrolle von Los Angeles eine mächtige Drohne.
Los Angeles – US-Präsident Donald Trump lässt in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten ganz groß auffahren. Abrams, Bradleys, Shermans: Viele Panzer rollen bei Trumps Militärparade durch die Straßen Washingtons, wenn am Samstag (14. Juni) der 250. Geburtstag der U.S. Army gefeiert wird.
Proteste gegen Donald Trump in den USA: Menschen gehen in Los Angeles auf die Straßen
Während Trump am selben Tag an der Ostküste seinen 79. Geburtstag feiern wird, sorgen die Proteste tausender Bürger und Migranten gegen seine knallharte Migrationspolitik an der Westküste weiter für Aufsehen. Das gilt vor allem für die Kalifornien-Metropole Los Angeles mit ihren rund 3,82 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern.
Die Proteste entzündeten sich jüngst in mehreren Landesteilen der USA wegen des harten Vorgehens der United States Immigration and Customs Enforcement (ICE), also der Einwanderungsbehörde, gegen mutmaßlich illegale Migranten. Kritiker werfen ICE vor, unverhältnismäßig rabiat gegen jedwede Verdächtige vorzugehen - auch wenn diese gerade zum Beispiel in einer Autowaschstraße arbeiten.
ICE-Agenten der US-Einwanderungsbehörde: Hartes Vorgehen auf Befehl Donald Trumps
Wie das „heute journal“ des ZDF am Mittwochabend (11. Juni) berichtete, sollen die ICE-Agenten auf Order aus dem Weißen Haus täglich bis zu 3000 angeblich illegale Migranten aufgreifen. Die Beamten, die teils schwer bewaffnet sind und laut Videoaufnahmen rabiat vorgehen, sollen deshalb enorm unter Druck stehen. Trump hatte wegen der Proteste auf den Straßen von L.A. kurzerhand die kalifornische Nationalgarde aktiviert, die seither mit Schilden und Schlagstöcken etwa öffentliche Gebäude bewacht.

Auch das können die Kritiker des US-Präsidenten überhaupt nicht verstehen und nennen sein Vorgehen unverhältnismäßig. Der Historiker Manfred Berg von der Universität Heidelberg meinte etwa im Interview mit der Nachrichten-Website der ARD-„Tagesschau“: „Trump strebt ein autoritäres Präsidialregime an. Er hat schon während seiner ersten Amtszeit, aber auch vor den Wahlen 2024 nie einen Hehl daraus gemacht, dass er am liebsten wie ein gewählter Diktator regieren möchte. Und das versucht er. Der Einsatz von Militär oder in diesem Fall der Nationalgarde in einer inneren Krise ist ein klassischer Schachzug in einem solchen Drehbuch.“
Proteste in Los Angeles: Präsident Donald Trump schickte Marine-Infanteristen nach Los Angeles
Im Umfeld der Proteste in L.A. liefert sich der Republikaner Trump eine regelrechte Fehde mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom (Demokratische Partei), der von einem „Angriff gegen die Demokratie“ spricht – Während das Staatsoberhaut aus Washington mit Zweitwohnsitz in Florida 700 Marine-Infanteristen nach Los Angeles beordert hat. Was ebenfalls als sehr umstritten gilt.
Es ist offenbar nicht die einzige Maßnahme aus den Reihen des Militärs, um die Proteste in der Millionenstadt zu kontrollieren. Davon berichtet die englischsprachige Analyse-Website The War Zone (TWZ). Demnach überwacht das Department Of Homeland Security, also das Heimatschutzministerium, die Großstadt an der Pazifikküste mit gewaltigen Aufklärungsdrohnen MQ-9 Reaper – auch „Predator B“ genannt – aus der Luft. Das Online-Portal beruft sich auf Informationen des Grenzschutzes, der den Einsatz der MQ-9 Reaper über L.A. gegenüber TWZ bestätigt habe.

Proteste gegen Donald Trumps Politik: Riesen-Drohne MQ-9 Reaper kreist über Los Angeles
Die knapp elf Meter lange Riesen-Drohne mit einer Spannweite von rund 20 Metern kann in ihrer militärischen Version auch für Kampfeinsätze mit Luft-Boden-Raketen verwendet werden. Die MQ-9 Reaper kann geschätzt bis zu 27 Stunden in einer Höhe von über zwölf Kilometern fliegen und in diesen luftigen Höhen Aufklärungsmissionen übernehmen. Das Turboprop-Triebwerk (mit einem Propeller) bringt es auf eine Marschgeschwindigkeit von über 300 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 480 km/h.
Um die verwendete Kamera wird ein großes Geheimnis gemacht. Den Drohnen-Piloten an den Bildschirmen am Boden sollen zudem Sensoren im optischen und im Infrarotbereich zur Verfügung stehen. (pm)