Trickbetrüger in Wolfratshausen festgenommen nach betrügerischen Anrufen – Ehepaar in Traunstein verliert hohen Geldbetrag
Erfolgreiche Festnahme in Wolfratshausen: Schleierfahnder der Grenzpolizeiinspektion Murnau haben zwei mutmaßliche Geldabholer nach Schockanrufen in Wolfratshausen festgenommen. In Traunstein hingegen zockten Trickbetrüger einen fünfstelligen Geldbetrag ab.
Wolfratshausen/Traunstein - Die beiden 23 und 31 Jahre alten ukrainischen Tatverdächtigen, die in Wolfratshausen geschnappt werden konnten, kamen in Untersuchungshaft. „Leider wurde in den letzten Tagen jedoch auch wieder ein älteres Ehepaar aus Traunstein Opfer der Betrüger und übergab eine hohe Bargeldsumme“, berichtete das Polizeipräsidium Oberbayern Süd in einer Pressemitteilung.
Fünfstellige Summe verloren: Ehepaar von Trickbetrügern in Traunstein abgezockt
Nach Angaben des Präsidiums ist folgendes passiert: Eine Seniorin aus Traunstein bekam am Dienstagnachmittag, 24. September, einen Anruf eines vermeintlichen Staatsanwalts. Dieser gab vor, dass die Tochter der Frau einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem jemand ums Leben gekommen wäre und nun, um eine Inhaftierung abzuwenden, eine entsprechend hohe Kaution zu hinterlegen sei. Die Seniorin und ihr Mann übergaben daraufhin am Gartenzaun einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag an einen Unbekannten. Dass sie Opfer von Betrügern geworden waren, bemerkten die Eheleute, als sie später mit ihrer Tochter telefonierten.
Im Wolfratshauser Fall schnappt die Polizei zu: Festnahme von zwei Tatverdächtigen
Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen kam es am Mittwoch, 25. September, erneut zu etlichen sogenannten „Schockanrufen“. Ein Beamter berichtet, dass der Polizei Wolfratshausen ein Anruf angezeigt wurde, bei dem eine ältere Frau von den Betrügern kontaktiert wurde. Die Geschichte, welche am Telefon erzählt wurde, war die altbekannte: Die Tochter der Seniorin wäre in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt worden und solle nun zur Abwendung der Inhaftierung der Tochter eine hohe Kaution hinterlegen, so der angebliche Staatsanwalt.
Treffpunkt der Geldübergabe war ein Parkplatz in Wolfratshausen - doch dazu kam es nicht
Dazu wurde die Angerufene zu einem Parkplatz in Wolfratshausen dirigiert. Zu einer Geldübergabe kam es jedoch nicht, vielmehr griff die Polizei zu und kontrollierte den verdächtigen BMW, der mit zwei Männern besetzt war. Die beiden 23 und 31 Jahre alten ukrainischen Staatsangehörigen wurden festgenommen. Im Fahrzeug fanden die Schleierfahnder der Grenzpolizei Murnau Schmuck und Goldmünzen im Wert von mehreren Zehntausend Euro, möglicherweise die Tatbeute aus einem anderen Fall.
Antrag zur Prüfung der Haftfrage stattgegeben: Beschuldigte in U-Haft
Auf Antrag der sachleitenden Staatsanwaltschaft München II wurden die Tatverdächtigen am Donnerstag (26. September) dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Der Richter folgte dem Antrag, gegen beide Beschuldigte wurde Haftbefehl erlassen und wurden zur Untersuchungshaft unmittelbar in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
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Die Ermittlungen in diesem Fall und zur Herkunft des im Pkw gefundenen und sichergestellten Schmucks dauern an. mis
Die Polizei warnt weiterhin eindringlich vor der Betrugsmasche und gibt Verhaltenstipps zum Schutz:
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen, etwa zu einem Einbruch in der Nähe oder einer Kaution, die unbedingt zu bezahlen ist!
Die Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen! Legen Sie einfach auf!
Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über Ihr Hab und Gut, Ihr Bargeld und Ihre Wertgegenstände! Legen Sie einfach auf!
Lassen Sie niemanden in die Wohnung, der sehen will, wo Sie Geld oder Schmuck aufbewahren!
Rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Drücken Sie KEINE Wahlwiederholung. Legen Sie auf und wählen Sie dann den Notruf 110!
Erstatten Sie immer, auch im Versuchsfall, Anzeige bei Ihrer Polizeiinspektion!
Insbesondere die Jüngeren werden ausdrücklich gebeten: sprechen Sie offen über die perfiden Maschen der Telefonbetrüger und sensibilisieren Sie so Ihre nahestehenden Verwandten und Bekannten, die Opfer solcher hinterhältigen Anrufe werden könnten!