Der italienische Weg als schnelle Lösung für Piesenkam
Die Piesenkamer Ortsdurchfahrt wird als heimliche Umgehung Holzkirchens genutzt. Von Maßnahmen zur Tempo-Reduzierung wurde viel gesprochen. Im Ort wartet man auf Konkretes.
Piesenkam – Vom Urlaub am Gardasee hat Alexander Mayr (CSU) eine Idee mitgebracht, die nach seinem Dafürhalten seinem Heimatort Piesenkam helfen könnte. „Da gibt es Matten, die einfach auf die Straße geschraubt werden. Dann fährt bestimmt keiner schneller als 30“, berichtete er in der Sitzung des Waakirchner Gemeinderats. Im Winter ließen sich die Gummischwellen leicht abmontieren. Die Maßnahme sei kostengünstig und lasse sich zügig umsetzen, machte Mayr deutlich. Eine schnelle Lösung, das ist es, was er nach den diversen Versammlungen und Aktionen in Piesenkam vermisse, erklärte Mayr: „Da hat man jetzt lange nichts mehr gehört.“
Anregungen vom Gardasee
Mayr spielte auf zwei gut besuchte Bürgerversammlungen zum Thema Verkehrsbelastung in Piesenkam an. Wie berichtet, wird die teils nur einspurig befahrbare Warngauer Straße als heimliche Südumgehung Holzkirchens benutzt. Seit etlichen Monaten wird über Maßnahmen gesprochen, die Ortsdurchfahrt für Auswärtige unattraktiver zu machen. Im Juni hatten die Anwohner ein Straßenfest am Werktag organisiert, um die Strecke wenigstens für ein paar Stunden sperren zu können. Eine Protestaktion, um deutlich zu machen, dass es den Piesenkamern reicht.
Tempobeschränkungen erweitert
Den Vorwurf, die Gemeinde Waakirchen habe seither nichts unternommen, wies Bürgermeister Norbert Kerkel (FWG) zurück. Inzwischen sei das Tempo auf der Warngauer Straße außerhalb des Ortes durchgängig auf 70 km/h beschränkt worden, führte er an. Eine Maßnahme, die die Route insgesamt langsamer macht. Ansonsten liefen derzeit die angekündigten Messungen, um das Fahrzeugaufkommen exakt zu ermitteln. Von diesen Daten hänge das weitere Vorgehen ab. Voraussichtlich, so Kerkel, werde es auf eine Ampel-Regelung herauslaufen. Diese würde verhindern, dass an der Engstelle Fahrzeuge auf den Gehsteig ausweichen.
Die italienische Matten-Lösung stieß bei Rudi Reber (ABV) auf heftige Ablehnung. Sie sei viel zu laut: „Wer daneben wohnt, dreht durch.“ Weiter diskutiert wurde der Vorschlag nicht. Kerkel sicherte aber zu, das Thema im Blick zu behalten.