US-Wahlkampf wird persönlich: Trump unterstellt Harris Judenhass – obwohl ihr Mann jüdisch ist
Der Republikaner Donald Trump wirft Kamala Harris Antisemitismus vor. Der Grund ist banal. Die Harris-Kampagne weist die Anschuldigungen zurück.
Washington, D.C. – Die aktuelle Favoritin der Demokraten, Kamala Harris, ist noch nicht offiziell als Präsidentschaftskandidatin für die US-Wahl 2024 nominiert. Obwohl der republikanische Kandidat Donald Trump deswegen noch keinem Datum für ein TV-Duell zugestimmt hat, übt er bereits fleißig Attacken gegen Harris. Der neueste Angriff des 78-Jährigen wurde persönlich: Der Republikaner behauptete, Harris habe eine Abneigung gegen Juden.
„Man kann ihre Abneigung sehen“, so Trump im konservativen Radiosender WABC nach den Treffen des israelischen Premiers Benjamin Netanjahu mit Trump, Harris und dem aktuellen Präsidenten Joe Biden. Harris habe laut Trump so ausgesehen, als habe sie sich unwohl gefühlt. Der Republikaner fügte hinzu: „Punkt eins: Sie mag Israel nicht. Punkt zwei: Sie mag keine Juden. Sie wissen es, ich weiß es. Aber keiner will es aussprechen.“

Gegen Kamala Harris: Trump attackiert auch jüdische Wähler zur US-Wahl 2024
Trump ging von selbst nicht auf den jüdischen Ehemann von Kamala Harris, Doug Emhoff, ein. Der Moderator Sid Rosenberg, der laut ABC News ebenfalls jüdisch ist, aber auch für rassistische Kommentare bekannt ist, nannte Emhoff einen „schlechten Juden“, als er den Ehemann zur Sprache brachte. „Er ist jüdisch, so wie Bernie Sanders jüdisch ist“, so der Moderator. Trump stimmte beiden Aussagen zu.
Auch die jüdische Wählerschaft der Demokraten griff Trump an. Wer die Demokraten wähle, „sollte seinen Kopf untersuchen lassen“, so Trump. Der Republikaner sagte weiter: „Wenn du Jude bist und einen Demokraten wählst, bist du ein Narr, ein absoluter Narr. Sie haben das jüdische Volk seit Obama in einem Ausmaß im Stich gelassen, das niemand glauben kann.“
Harris-Kampagne reagiert auf Trumps Angriff – wird nicht die letzte Attacke zur US-Wahl 2024 gewesen sein
„Amerika ist besser als die Angst, der Hass und die abscheulichen Beleidigungen von Donald Trump“, sagte James Singer, ein Sprecher für die Harris-Kampagne bei der US-Wahl 2024, laut ABC News. „Vizepräsidentin Harris ist davon überzeugt, dass die Amerikaner einen Präsidenten wollen, der unser Land eint, anstatt es zu spalten, der die Macht der Präsidentschaft nutzt, um Familien zu helfen, anstatt ihnen zu schaden, und der eine Vision für unsere Zukunft hat, anstatt uns rückwärts zu führen“. Auch bezüglich eines Wandels der Israel-Politik setzen viele auf Kamala Harris.
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Trump, der sich die Spaltung der Demokraten zur US-amerikanischen Israel-Politik für die US-Wahl 2024 zunutze machen will, warf den Demokraten bereits öfter Antisemitismus vor. Demnach handelt es sich voraussichtlich um Vorwürfe, die in den Monaten bis zur US-Wahl weiter vorkommen werden. Gleichzeitig gab er sich offen mit Holocaust-Leugnern ab, wie zum Beispiel bei dem Abendessen mit Nick Fuentes und dem Rapper Kanye West. (lismah)