Google-Fehler wird teuer: Kreuzfahrt-Passagier verliert 658 Euro

Alex Rivlin, Immobilienunternehmer aus Las Vegas, wollte laut „Washington Post“ kurz vor seiner Europa-Reise einen Shuttle buchen, um das Kreuzfahrtschiff zu erreichen. Über Google stieß er auf eine vermeintliche Service-Hotline von Royal Caribbean – tatsächlich war es jedoch ein Betrugsversuch. „Ich bin technikaffin – und bin trotzdem reingefallen“, sagt er.

Mann fällt auf falsche Hotline herein, die von KI-Übersicht hervorgehoben wurde

Das Gefährliche: Die falsche Nummer wurde offenbar in Googles KI-generierter Übersicht (AI Overview) hervorgehoben. Der vermeintliche Mitarbeiter wusste erstaunlich viel über den Shuttle Service. Rivlin zahlte 768 Dollar (657 Euro), ehe ihm verdächtige Abbuchungen auffielen.

Betrüger platzieren falsche Hotlines auf dubiosen Webseiten und Foren. Wenn diese oft genug erwähnt werden, greifen KI-Systeme wie Google oder ChatGPT sie auf. Experten warnen laut „Stuff”: Die Angreifer nutzen bekannte Methoden – aber jetzt mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz.

Mann telefoniert
Der angebliche Mitarbeiter verfügte bei dem Telefonat über viele Informationen zum Shuttleservice (Symbolbild). Imago

Fachleute warnen vor dieser gefährlichen Betrugsmasche

Sowohl Google als auch ChatGPT zeigten die falsche Nummer für mehrere Kreuzfahrtunternehmen an. Laut Google habe man  „Maßnahmen ergriffen”, um mehrere von mir identifizierte Beispiele für gefälschte Nummern zu beseitigen. 

Doch Fachleute wie Lily Ray, Vizepräsident für Suchmaschinenoptimierungsstrategie und -forschung bei der Marketingfirma Amsive, sagen: „Indem sie KI-Übersichten für Suchanfragen nach Unternehmensnummern zulassen, eröffnen sie Betrügern eine neue Möglichkeit – eine, die Betrüger offensichtlich bereits zu ihrem Vorteil nutzen.”

Der beste Schutz: Telefonnummern direkt auf offiziellen Webseiten oder in Apps suchen – nie blind aus KI-Ergebnissen übernehmen. Rivlin hat inzwischen seine Karte gesperrt und warnt laut „Washington Post“ : „Ich kann nicht glauben, dass ich darauf hereingefallen bin. Seien Sie vorsichtig.“

So schützt du dich vor KI-gestützten Betrugsmaschen

Künstliche Intelligenz kann einige Betrugsversuche noch raffinierter machen– aber mit ein paar einfachen Verhaltensregeln kann man sich dagegen schützen.

  • Links besser ignorieren:
    Ob per Mail, Chat oder SMS – klick verdächtige Links nicht an. Sie führen oft zu gefälschten Seiten.
  • Auf Social Media besonders vorsichtig sein:
    KI-generierte Inhalte wie Fake-Bilder oder -Videos werden oft mit schadhaften Links kombiniert. Nicht blind vertrauen.
  • Unbekannte Nachrichten ignorieren:
    Betrugsnachrichten werden durch KI schneller und gezielter verbreitet. Antworte am besten gar nicht.
  • Weniger persönliche Daten teilen:
    Gib online nur das Nötigste preis – vor allem nicht in sozialen Netzwerken, Chats oder KI-Tools. Betrüger suchen gezielt nach solchen Infos.
  • Nicht unter Druck setzen lassen:
    Drohungen oder dringende Forderungen sollen dich aus der Ruhe bringen. Nimm dir Zeit, bevor du reagierst.
  • Absender immer prüfen:
    Wenn du zur Preisgabe von Daten oder Geld aufgefordert wirst, überprüfe den Absender – möglichst über einen zweiten Kanal.
  • Technische Hilfe nutzen:
    Tools wie Scam Guardian von Avast helfen beim Erkennen von Betrugsversuchen – auch per Link oder Nachricht. Die Pro-Version bietet zusätzlichen Schutz.