Amoklauf an Universität in Prag: Video zeigt flüchtende Studenten – Dozent berichtet furchtbare Details
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15 Menschen sind tot, nachdem ein junger Mann an der Prager Uni um sich schießt. Am Tag nach der Tat kommen weitere schreckliche Details ans Licht.
Prag – Furchtbare Gewalttat an der Universität in Prag: Mutmaßlich ein 24 Jahre alter Mann hat in einem Hauptgebäude der Philosophischen Fakultät der Prager Karls-Universität am Donnerstagnachmittag (21. Dezember 2023) das Feuer eröffnet. Mindestens 15 Menschen kamen dabei ums Leben. Ein Video, das bei X gepostet wurde, zeigt den mutmaßlichen Todesschützen während der Tat.
Darauf zu sehen: wie ein junger Mann von einem Dach an der Uni mehrfach mit einem Gewehr mit Zielfernrohr nach unten schießt. Der Filmende gerät daraufhin in Panik. Auch im weiteren Verlauf des Videos sind Schüsse zu hören, während im Hintergrund Polizeisirenen laufen. Weitere Videos zeigen, wie Menschen auf einem Platz verzweifelt flüchten. Auch die Waffe ist auf einem Foto zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen wurde bislang nicht bestätigt.
Dozent berichtet von Bluttat in Prag: „Auf der Treppe war viel Blut“
Ein Dozent berichtet, was sich während der Tat im Unigebäude der Hauptstadt Tschechiens abgespielt hat. „Ich hielt eine Vorlesung an der Universität, als im Gebäude Schüsse abgefeuert wurden, das Glas zitterte. Dann wurde viel geschrien, Spezialeinheiten brachen in die Aula ein und überprüften den Raum“, schrieb er bei Facebook. Während der gesamte Yan-Palakh-Platz und das Joseph-Quartier von der Polizei abgeriegelt worden seien, hätten er und die Studenten sich „in der Aula verbarrikadiert.“
Später berichtet er, sie seien „ins Konzerthaus Rufolfinum evakuiert“ worden und würden nun befragt. Der Weg dahin sei schlimm anzusehen gewesen: „Auf der Treppe an der Uni war viel Blut, es gab Tragen mit Leichen.“
Student postet während Schießerei in Prag: „Ich stecke im Klassenzimmer fest“
Ein Student hatte während der Tat auf X gepostet: „Ich stecke derzeit in meinem Klassenzimmer in Prag fest. Der Schütze ist tot, aber wir warten auf unsere Evakuierung. Ich bete, dass ich lebend herauskomme.“ Auf dem Foto dazu sieht man eine mit Möbeln verbarrikadierte Tür. „Habe die Tür verschlossen, bevor der Schütze versuchte, sie zu öffnen“, erklärt er.
Ein anderer Beitrag bei X zeigt in einem Video, wie sich Studenten auf einem Dachvorsprung verstecken, um dem Schützen zu entgehen. Der Verfasser des Beitrags schreibt, dass der Täter Selbstmord begangen haben soll. Dies ist aber noch nicht offiziell bestätigt.
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Schüsse in Prag: 15 Tote, drei Ausländer darunter
Nach den jüngsten Angaben wurden 25 Menschen im Kugelhagel verletzt, davon zehn schwer bis lebensgefährlich. Sie wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht.
Unter den Toten sind auch drei Ausländer. Das sagte Innenminister Vit Rakusan am Freitag im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunk. Es handelt sich um zwei Personen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und einen niederländischen Staatsbürger.
Motiv für die Bluttat an Prager Uni noch unklar
Die Polizei sucht währenddessen nach einem Motiv für die Tat. Ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren sei eingeleitet worden, um die Umstände aufzuklären, sagte die zuständige Staatsanwältin Lenka Bradacova. Eine Hypothese der Ermittler lautet nach Aussage des Polizeipräsidenten Martin Vondrasek, dass der mutmaßliche Schütze auch für einen Doppelmord vor einer Woche verantwortlich gewesen sein könnte. Ein Vater und dessen Tochter im frühen Säuglingsalter waren scheinbar grundlos in einem Waldstück am Prager Stadtrand erschossen worden. Der Fall hatte in Tschechien für Entsetzen gesorgt.
Auf einen terroristischen Hintergrund gebe es keine Hinweise, betonte Regierungschef Petr Fiala. Das liberalkonservative Kabinett kam am späten Donnerstagabend in Prag zu einer Krisensitzung zusammen, an der auch Präsident Petr Pavel teilnahm. Für den 23. Dezember wurde im ganzen Land eine eintägige Staatstrauer ausgerufen. (cgsc mit dpa)
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