Amoklauf an Universität in Prag: Das ist bislang über den mutmaßlichen Täter bekannt

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In Tschechien begeht ein Student am Donnerstag einen Amoklauf. Zuvor soll er seinen Vater und möglicherweise zwei weitere Menschen getötet haben. Die Polizei suchte nach ihm.

Prag - Die Fahnen in Tschechien wurden auf halbmast gesenkt. Am Donnerstag (21. Dezember) eröffnete ein Student an der Prager Universität das Feuer. Er tötete 14 Menschen, verletzte 25 weitere - zehn davon schwer. Es ist womöglich nicht die erste Bluttat, die der mutmaßliche Täter beging. Was ist über ihn bekannt?

Was ist passiert? Amoklauf in Tschechien.
Wo ist es passiert? An der Philosophischen Fakultät der Prager Karls-Universität.
Wann ist es passiert? Gegen 15 Uhr soll es erste Informationen über Schüsse gegeben haben.
Sanitäter warten in der Nähe des Gebäudes der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität.
Sanitäter warten in der Nähe des Gebäudes der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität. Bei Schüssen sind mehrere Menschen getötet und verletzt worden. © Petr David Josek/dpa

Student schießt in Prager Uni um sich: Er besaß ein „riesiges Waffen- und Munitionsarsenal“

Medienberichten zufolge waren einige der Opfer des Amoklaufs Kommilitonen des mutmaßlichen Täters. Über den 24-Jährigen ist zunächst nicht sehr viel bekannt. Er hat demnach selbst an der Prager Karls-Universität studiert. Wie ntv.de berichtete, hatte er einen Bachelor-Abschluss in Geschichte und Europastudien und absolvierte einen Master mit Schwerpunkt auf der Geschichte Polens.

Wie Polizeichef Martin Vondrasek am Donnerstag informierte, soll der Angreifer über ein „riesiges Waffen- und Munitionsarsenal“ verfügt haben. Das schnelle Eingreifen der Polizei verhinderte demzufolge ein weitaus größeres Blutbad. Schon vor dem Schusswaffenangriff stand der 24-Jährige im Fokus der Polizei in Tschechien. Nach Angaben des Polizeichefs begannen die Beamten mit der Suche nach dem Studenten, nachdem der Vater des Mannes tot im Ort Hostoun westlich von Prag aufgefunden wurde. Der Schütze habe sich auf den Weg in tschechische Hauptstadt gemacht und gesagt, er wolle sich selbst töten.

Die Beamten hatten zuvor vermutet, dass der Schütze seinen Vater getötet habe. Desweiteren gehen die Beamten Vondrasek zufolge davon aus, dass der Bewaffnete am 15. Dezember auch einen jungen Mann und seine zwei Monate alte Tochter getötet haben könnte. Das soll bei einem Spaziergang in einem Wald im Osten von Prag geschehen sein.

Amoklauf an Uni in Prag: Mutmaßlicher Täter offenbar von „ähnlichem Fall“ inspiriert

Mit Verweis auf eine Untersuchung in Onlinenetzwerken sagte Vondrasek, der Täter habe sich von einem „ähnlichen Fall“ in diesem Herbst in Russland inspirieren lassen. Nähere Angaben machte der Beamte dazu zunächst nicht. Wie unter anderem Bild.de und ntv.de berichteten, bezog sich der 24-Jährige in einer Telegram-Gruppe auf die Taten einer 14-Jährigen. Sie hatte Anfang Dezember im russischen Brjanks eine Mitschülerin und sich selbst mit einem Jagdgewehr erschossen. Erwähnt haben soll er zudem einen Amoklauf aus dem Jahr 2021, bei dem neun Menschen starben.

Bild.de und ntv.de zufolge soll er zudem auf dem Telegram-Account seine Tat angekündigt haben. Davon berichtete auch Spiegel.de. „Dies wird mein Tagebuch sein, wie ich eine Schulschießerei begehen werde“, schrieb der mutmaßliche Täter demnach auf Russisch. Von der Polizei wurde zunächst nichts dergleichen bestätigt.

Amoklauf in Prag: Motiv des mutmaßlichen Täters noch unklar

Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtete, gab es an der Echtheit eines angeblichen Telegram-Accounts des Schützen, der im Internet kursierte, Zweifel. Über das Motiv herrschte zunächst noch Unklarheit. Wie ntv.de unter Berufung auf lokale Medien berichtete, beschrieben ihn ein Nachbar als auch Kommilitonen als introvertierten Menschen. Ob sich der Schütze selbst tötete oder von der Polizei erschossen wurde, war zunächst unklar.

2023 kam es auch in Hamburg zu einem Amoklauf. Acht Menschen starben - darunter auch der Täter. (mbr)

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