Riesenkeiler monatelang auf der Flucht: Jäger schießen Ausnahme-Wildschwein

Ein bedrohlicher Streuner hat die Jägerschaft im westlichen Ebersberger Forst beschäftigt. Nun ist der Riesenkeiler erlegt. Es herrscht Aufatmen.
Pöring/Frotzhofen – Unter Spaziergängern und Hundehaltern bei Pöring (Gemeinde Zorneding) herrschte die letzten Wochen Unruhe: Ein Riesenkeiler trabte durch den Wald außerhalb des umzäunten Wildgeheges im Ebersberger Forst. Nun herrscht Aufatmen: Das Wildschwein, das über 90 Kilo wog, ist tot.
Das war ein Riesenvieh!
„Das war ein Riesenvieh“, sagt Revierförster Wolfgang Richter. Immer wieder schössen die Jäger in der Gegend entwischte Wildschweine – sechs Stück seit Mai 2023. Die Tiere sorgten sonst bei den Landwirten für Ärger, weil sie sich durch die Felder und Wiesen wühlen.

Der Riesenkeiler, der zuletzt auch immer wieder auf Wildkameras auftauchte, war aber eine andere Hausnummer. Vermutlich war er bei einer Drückjagd im Spätherbst mit einem Satz über das Wildgitter aus dem Wildpark in den sogenannten Auspark entkommen, den nicht umzäunten Teil des Ebersberger Forstes. Auch wenn der Förster davon ausgeht, dass die Tiere Menschen meiden, ging doch die Sorge um, es könne zu einer Konfrontation mit dem wuchtigen Tier kommen. Schließlich war unklar, wo sich das Prachtexemplar zwischen den Sichtungen herumtrieb.
Jäger sitzen lange an: Wildschweine sind Versteckkünstler
Aufatmen daher, als Ende vergangener Woche der Abschuss gelang. Abwechselnd hatten die Jäger gezielt auf das Tier angesessen. Den Treffer landete schließlich der Münchner Sebastian Senge. „Da muss man schon Glück haben“, erklärt der 43-jährige Unternehmensberater und passionierte Jäger. Schließlich seien Wildschweine Versteckkünstler – und auf über 700 Hektar Fläche biete das Revier Auspark West zwischen Pöring und Anzing eine Menge Platz.
(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Ebersberg-Newsletter.)
Also saß Senge geduldig an und hatte im letzten Tageslicht Glück: „Irgendwann kam er dann“, sagt der Jäger über den Abschuss unweit von Frotzhofen (Gemeinde Anzing). Der Ausnahme-Keiler hatte den Jägern schon länger Kopfzerbrechen bereitet. „Du brauchst Sitzfleisch“, fasst Senge die Jagd zusammen.
Meine news
Das Tier landet beim Metzger
Nach dem Aufbrechen, dem Entnehmen der inneren Organe an der Jagdhütte, landet der Riesenkeiler nun beim Metzger. Im Sinne der nachhaltigen Verwertung des Tieres werden Fleisch und Wurst daraus. Jäger Sebastian Senge zitiert eine Waidmannsweisheit: „Die Jagd endet auf dem Teller.“
Mehr News finden Sie in unserer brandneuen Merkur.de-App, jetzt im verbesserten Design mit mehr Personalisierungs-Funktionen. Direkt zum Download, mehr Informationen gibt es hier. Sie nutzen WhatsApp? Auch dort hält Sie Merkur.de ab sofort über einen neuen Whatsapp-Kanal auf dem Laufenden. Hier geht‘s direkt zum Kanal.