Nach Krähen jetzt auch noch Füchse und Parkplatzärger am Unterhachinger Friedhof

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Voller Krähenkot: ein Grabstein in Unterhaching. Inzwischen sind noch weitere Probleme auf dem Friedhof bekannt geworden. © Martin Becker

Die Diskussionen um Probleme am Unterhachinger Friedhof nehmen kein Ende. Nach der Krähenplage kamen im Gemeinderat jetzt zwei weitere Aspekte zur Sprache: notleidende Füchse und unerwünschte Langzeitparker.

„Das geht so nicht“, sagte die parteilose Gemeinderätin Julia Stifter unter Verweis auf „vollgeschissene Gräber“ durch die vielen Krähen, die sich seit vielen Jahren auf den Friedhofsbäumen eingenistet haben: „Irgendwo hört die Tierliebe auf.“ Die hegt Julia Stifter aber gegenüber anderen Friedhofsbewohnern, nämlich Füchsen. Und die würden leiden: „Die Füchse fressen immer wieder Grablichter an“, berichtete Julia Stifter, offenbar schmeckt ihnen das Kerzenwachs. Mit ihren Schnauzen würden die Füchse dann aber in den Plastikgefäßen der Grablichter steckenbleiben, eine ähnliche Konstellation wie bei Igeln, die ihre Nasen bei der Nahrungssuche in alte Joghurtbecher stecken und dann in der Falle sitzen. Stifters Bitte im Sinne der Füchse: Die Gemeinde möge für fuchsfreundliche Grabbeleuchtung sorgen.

Gemeinde schiebt Verantwortung auf Regierung von Oberbayern

Was die Krähenplage angeht, spitzt der Streit sich zu. Georg Neumann, bei dem die Gemeinde wegen verweigerter Zahlung der Friedhofsgebühren eine Kontopfändung erwirkt hat, klagt nun seinerseits vor dem Verwaltungsgericht gegen die Kommune, weil diese ihren Pflichten in puncto eines würdevollen Friedhofsrahmens nicht nachkomme. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) schob im Gemeinderat die Verantwortung den übergeordneten Behörden zu: „Wir dürfen nur vergrämen, aber das Problem nicht lösen – weil die Regierung von Oberbayern uns dies nicht gestattet.“ Der Vogel- und Tierschutz sei „nun mal so“, sagte Panzer: „Die Krähe ist kein Wald-, sondern ein Feldtier – und der Friedhof am Ortsrand, mit seinem hochgewachsenen Baumbestand, ist eine Art Park.“ Des Bürgermeisters Vorschlag zur Güte: Man werde im Herbst einen Krähen-Experten der Regierung von Oberbayern in den Gemeinderat einladen, damit die Kommunalpolitiker „im Dialog mit den Bürgern die richtigen Argumente haben“.

Dauerparker blockieren Parkplätze

Auf ein anderes Problem verwies der Dritte Bürgermeister Richard Raiser (CSU). Trotz zeitlicher Befristung, monierte er, würden Dauerparker die Stellplätze am Friedhof blockieren, „manche stehen sogar stundenlang auf einem Behindertenparkplatz“. Raiser fordert, man solle dies „strenger überwachen“. Panzer sagte zu, die Kontrollen zu intensivieren – doch Raiser könne dies ja, quasi auf dem kleinen Dienstweg, auch selbst erledigen: „Herr Dritter Bürgermeister, fotografieren Sie einfach die Nummernschilder und schicken mir die Bilder.“

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