Beiträge für Pflege und Gesundheit steigen massiv – So viel fehlt Angestellten künftig vom Netto-Gehalt
Einer Studie zufolge könnten die Sozialversicherungsbeiträge auf fast 50 Prozent steigen. Eine Tabelle zeigt die Auswirkungen auf das Gehalt der Arbeitnehmenden.
Frankfurt – Arbeitnehmer sind dazu verpflichtet, in die Renten-, Pflege-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung einzuzahlen. Die Höhe könnte bis zum Jahr 2023 immens steigen. Das geht aus einer neuen Studie hervor.
Studie zeigt: Sozialversicherungsbeiträge könnten künftig deutlich anziehen
Das Berliner IGES-Institut führte die Studie im Auftrag der DAK-Gesundheit durch. Dadurch sollte die mögliche Entwicklung der Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung berechnet werden. Dabei kam heraus, dass Angestellte und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zukünftig mit stark steigenden Sozialbeiträgen rechnen müssen. Im schlechtesten Fall könnten diese um 7,5 Punkte steigen.

Zur Grundlage der Studie wurden mehrere Größen berücksichtigt:
- Geburtenrate
- Lebenserwartung
- Migrationsbewegung
- Lohnentwicklung
Insbesondere der Beitrag zur Krankenversicherung könnte laut der DAK-Gesundheit in den nächsten Jahren drastisch ansteigen. Der allgemeine Beitragssatz liegt aktuell bei 14,6 Prozent, der durchschnittliche Zusatzbeitrag bei 1,7 Prozent. In zehn Jahren könnte der Beitrag von 16,3 auf 19,3 Prozent ansteigen.
Sozialbeiträge steigen: Krankenkassenchef fordert Geld vom Bund
Die angefertigte Studie veranlasste DAK-Vorstandschef Andreas Storm dazu, die Politik zum Handeln aufzufordern. In die besorgniserregende Entwicklung müsse eingegriffen und die Beitragsexplosion verhindert werden. Dennoch könnten die Sozialabgaben nicht auf 40 Prozent gedeckelt werden, führte Storm weiter aus. Seine Forderung: Die Ausgaben für die Versicherung von Menschen mit Bürgergeld müsse vom Bund erstattet werden.
Meine news
Wie wirken sich die erhöhten Sozialbeiträge auf das Gehalt der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus?
Bruttogehalt | Aktuelle Sozialbeiträge | Mögliche Sozialbeiträge 2035 | Mehrbelastung pro Monat |
1000 Euro | 204,50 Euro | 243,50 Euro | 39 Euro |
2000 Euro | 409 Euro | 487 Euro | 78 Euro |
3000 Euro | 613,50 Euro | 730,50 Euro | 117 Euro |
4000 Euro | 818 Euro | 974 Euro | 156 Euro |
5000 Euro | 1022,50 Euro | 1217,50 Euro | 195 Euro |
Neben dem wohl deutlich steigenden Beitrag zur Krankenversicherung, erhöhen sich auch andere Beitragssätze:
- Beitragssatz zur Pflege laut Studie: 0,7 Prozent.
- Arbeitslosenversicherung sinkt zunächst, steigt bis 2035 aber auch auf drei Prozent.
- Beitrag zu gesetzlichen Rentenversicherung: Anstieg von 18,6 auf 22,3 Prozent bis 2035.
Das hat auch Auswirkungen auf Menschen im Ruhestand. Denn auch Rentner müssen Sozialabgaben zahlen.