Biden unterstützt Harris als Nachfolgerin: Wer ihr Vize werden könnte
Kamala Harris könnte nach dem Rückzug von Joe Biden vor einer drängenden Entscheidung stehen: Wen soll sie zu ihrem Vizekandidaten machen?
Washington, D.C. – Wende vor der US-Wahl 2024: Joe Biden steigt aus und empfiehlt seine Vizepräsidentin Kamala Harris als Nachfolgerin bei der Kandidatur. Auch Ex-Präsident Bill Clinton und Ex-Außenministerin Hillary Clinton sprachen sich schnell für Harris als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten aus. Harris verkündete dann auch bald, sie sei bereit. Aber wie würde sie sich präsentieren?
Wer könnte nach Bidens Rückzug Harris‘ Running Mate bei der US-Wahl 2024 werden?
Eine große Rolle spielt dabei Harris‘ möglicher „Running Mate“, also die Kandidatin oder der Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten. Die Auswahl signalisiert, welche Wählerschaft Harris ansprechen möchte. Biden entschied sich bei der vergangenen US-Wahl für Harris als Running Mate – sie ist die erste Frau und die erste Schwarze im US-Vizepräsidentenamt.
Falls Harris Bidens Nachfolgerin im Wahlkampf wird, müsste sie sich womöglich bald entscheiden. Führende Demokraten wollen noch vor dem Parteitag ab dem 19. August die Nominierungen stehen sehen, und zwar per Online-Abstimmung bis zum 7. August. Fachleute handeln vor allem folgende Personen als potenzielle Running Mates für Harris:
- Andy Beshear: Der demokratische Gouverneur von Kentucky hatte sich dafür eingesetzt, Arbeitsplätze in seinen US-Bundesstaat zu holen, die öffentliche Bildung zu fördern und den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern. Er legte er sein Veto gegen Gesetze ein, die Abtreibung und geschlechtsangleichende Operationen für transsexuelle Jugendliche verboten, obwohl diese von der republikanisch dominierten Legislative überstimmt wurden.
- Pete Buttigieg: Der US-Verkehrsminister gilt als geschickter Verfechter von Bidens Politik. Der ehemalige Bürgermeister von South Bend, Indiana, hat auch enge Verbindungen nach Michigan, einem für die Demokraten im November wichtigen Bundesstaat.
- Roy Cooper: Der Gouverneur von North Carolina wurde von den Demokraten für seinen starken Fokus auf wirtschaftliche Entwicklung und seine Fähigkeit gelobt, in einem politisch umkämpften, republikanisch geprägten Staat relativ hohe Zustimmungswerte zu erzielen. North Carolina ging sowohl 2016 als auch 2020 an Trump.
- Mark Kelly: Der US-Senator aus Arizona schlägt in einem umkämpften, traditionell eher republikanisch geprägten Bundesstaat relativ moderate Töne an. Kelly ist auch der Ehemann der ehemaligen Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords, die 2011 bei einem Attentat schwer verletzt wurde. Waffengewalt ist ein wichtiges Wahlkampfthema der Demokraten.

- J.B. Pritzker: Der Milliardär und Gouverneur des stark demokratisch geprägten US-Bundesstaates Illinois erwies sich als wichtige Kraft innerhalb der Partei. Pritzker, dessen Familie die Hotelkette Hyatt Hotels besitzt, nutzte seine eigenen finanziellen Ressourcen, um Bidens Wahlkampf zu unterstützen.
- Josh Shapiro: Der Gouverneur von Pennsylvania gilt als aufstrebender Star der Partei auf nationaler Ebene. Der gelernte Jurist war Generalstaatsanwalt des Bundesstaates und hat somit einen ähnlichen juristischen Hintergrund wie Harris als Staatsanwältin.
- Tim Walz: Der Gouverneur von Minnesota setzt sich für das Abtreibungsrecht sowie die Rechte LGBTQ+-Community ein. Zudem erweiterte er den Kreis der Kinder, die kostenlose Sulmahlzeiten unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern erhalten.
- Gretchen Whitmer: Die Gouverneurin von Michigan war als potenzielle Ersatzkandidatin für Biden gehandelt worden. Mit Harris würde sie das erste rein weibliche Duo einer großen US-Partei bilden. Fachleute sehen darin einen Vorteil, da Frauenrechte, insbesondere reproduktive Rechte, zu den Schlüsselthemen der kommenden Wahlen gehören könnten.
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Joe Bidens Rückzug aus der US-Wahl 2024: Wie geht es jetzt weiter?
Harris‘ Kandidatur ist jedoch keineswegs sicher. Die Delegierten werden beim Parteitag im August in Chicago offiziell eine Kandidatin oder einen Kandidaten küren. Der Ausstieg von Joe Biden aus dem Rennen könnte theoretisch auch die Tür für einen Kandidaten einer dritten Partei öffnen. Bisher droht den beiden dominanten Parteien im politischen System der USA aber keine Gefahr durch einen unabhängigen Kandidaten. (frs)