Achtung, Zucker! - Erkennen von Typ-1-Diabetes: Symptome und Warnsignale
Frühe Symptome
Die ersten Symptome des Typ-1-Diabetes sind meist unspezifisch und werden daher oft nicht direkt mit der Erkrankung in Verbindung gebracht. Erhöhter Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und eine ungewöhnlich trockene Haut sind Anzeichen, die auf die Erkrankung hinweisen können.
Außerdem kann es zu einem plötzlichen Sehverlust kommen, der sich durch verschwommenes Sehen bemerkbar macht. Diese Symptome sind auf die erhöhte Glukosekonzentration im Blut zurückzuführen, da das Insulin fehlt, um den Zucker in die Zellen zu transportieren.
Hauptsymptome
Die Hauptsymptome des Typ-1-Diabetes sind starker und anhaltender Durst, vermehrter Harndrang mit häufigem Wasserlassen, auch nachts, und unerklärlicher Gewichtsverlust trotz normaler oder erhöhter Nahrungsaufnahme. Müdigkeit und Abgeschlagenheit entstehen durch Energiemangel in den Körperzellen, da Glukose ohne Insulin nicht verwertet werden kann. Nicht selten treten auch Sehstörungen auf, da ein hoher Blutzuckerspiegel die Blutgefäße im Auge schädigen kann.
Begleiterscheinungen
Zusätzlich zu den primären Symptomen sind Menschen mit Typ-1-Diabetes anfälliger für weitere Gesundheitsprobleme. Hautinfektionen oder Juckreiz, Zahnfleischerkrankungen und ein erhöhtes Risiko für Infektionen wie Harnwegsinfektionen können auftreten.
Diese Begleiterscheinungen können auch Indikatoren für einen erhöhten Blutzuckerspiegel sein und erfordern eine sorgfältige Überwachung und Behandlung, um Langzeitschäden zu vermeiden.
Langzeitsymptome und Komplikationen
Ein langjähriger, unkontrollierter Diabetes Typ 1 kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Dazu gehören Erkrankungen der Netzhaut (diabetische Retinopathie), die bis zur Erblindung führen können, sowie Nierenschäden (diabetische Nephropathie), die im schlimmsten Fall eine Dialyse erforderlich machen.
Weitere mögliche Komplikationen sind Nervenschädigungen (diabetische Neuropathie), die sich durch Taubheitsgefühle oder Schmerzen in den Extremitäten bemerkbar machen, und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.
Diabetische Ketoazidose
Die diabetische Ketoazidose ist ein akuter, lebensbedrohlicher Zustand, der vor allem bei Typ-1-Diabetes auftritt, wenn der Körper aufgrund des Insulinmangels beginnt, Fettsäuren abzubauen, was zu einer Übersäuerung des Blutes führt. Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, tiefe und schnelle Atmung (Kussmaulatmung), Bauchschmerzen und unter Umständen Bewusstlosigkeit (Notfall mit Notruf 112) sind dringende Warnzeichen.
Eine sofortige ärztliche Behandlung ist allen genannten Fällen unerlässlich, um schwere Folgeschäden oder gar den Tod zu verhindern.
Über Johannes Neumann
Johannes Neumann ist Medizinpädagoge und Notfallsanitäter. Seit 2008 ist er in der Notfallversorgung in verschiedenen Fachbereichen – vom Rettungsdienst bis zur Kinderintensivstation – tätig. Seit 2019 arbeitet er zudem hauptberuflich in der medizinischen Lehre und Leitung der Berufsfachschule für Notfallsanitäter, an der er auch Notfallsanitäter der Bundeswehr ausbildet. Neben der Notfallmedizin lehrt Herr Neumann in verschiedenen anderen Gesundheitsfachberufen, unter anderem in den Fächern Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie und Akutpflege sowie Biochemie, Pharmakologie und Ernährungslehre. Darüber hinaus ist er als Hochschullehrer in verschiedenen Studiengängen tätig und leitet als nichtärztlicher Kursleiter Refresherkurse für Notärzte.
Wichtiger Hinweis: Dies ist eine allgemeine Information. Dieser Artikel ist nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung geeignet. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Wenn Sie den Verdacht haben, an Diabetes Typ 1 erkrankt zu sein, suchen Sie bitte unverzüglich einen Arzt auf. Diese Informationen können den Rat eines Arztes nicht ersetzen.