Nun gibts Häuser für einen Euro: Italien-Gemeinde will Urlauber dauerhaft anlocken
Italien ist bei Urlaubern sowie Investoren überaus beliebt. Auf eine Gemeinde in der Nähe von Südtirol trifft das nicht zu – eine Maßnahme soll helfen.
Vicenza – Wer in Meran, Brixen oder Bozen ein Haus kaufen möchte, muss dafür meist tief in die Tasche greifen – auch Urlauber werden in Südtirol zunehmend zur Kasse gebeten. In einem Gebiet der Provinz Vicenza in Venetien soll das zukünftig anders aussehen – dort werden Häuser für einen Euro angeboten.
Häuser in Italien für einen Euro – Gemeinde geht gegen Entvölkerung vor
Über das Projekt „Green communities Piccole Dolomiti Case a 1 Euro“ wurde in einer Mitteilung informiert. Ins Leben gerufen wurde es von den Berggemeinden des Gebietes Pasubio Piccole Dolomiti in der Provinz Vicenza in Venetien. Rund eineinhalb Stunden von Südtirol entfernt kämpfen die Bergregionen offenbar mit einer starken Entvölkerung. Die Zahl der Einwohner ist laut citypopulation.de in ganz Vicenza rückläufig, weshalb die Gemeinden den extremen Schritt mit günstigen Häusern wagen.
Um mehr Menschen in die Gemeinden zu locken und verlassene Dörfer wiederzubeleben, sollen die dort noch stehenden Häuser für einen Euro gekauft werden – das Geld dient dabei eher der Symbolik. Schlichtweg ein ganzes Dorf für wenig Geld zu kaufen, ist aber wohl nicht möglich. Die Häuser werden nur unter der Bedingung verkauft, dass sie renoviert und auch bewohnt werden. Wie es in der Mitteilung heißt, hätten Vorschläge dieser Art in anderen Teilen Italiens bereits Erfolge erzielt.
Ein Südtirol-Portal veröffentlichte derweil überraschend Ratschläge für Urlaub in Deutschland.
Über 10.000 verlassene Gebäude in Italien-Gemeinde – Eigentümer sollen sich melden
Obwohl die Ausschreibung der günstigen Häuser am 1. April 2025 erfolgte, soll es sich dabei keinesfalls um einen Aprilscherz handeln. In den zehn Gemeinden der Gebirgsregion sollen laut Angaben mehr als 10.000 verlassene Gebäude gezählt worden sein. Zu den Gemeinden zählen Monte di Malo, Piovene Rocchette, Posina, Recoaro Terme, San Vito di Leguzzano, Santorso, Schio, Torrebelvicino, Valdagno und Valli del Pasubio.
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Die Eigentümer der verlassenen Häuser möchten diese teils gerne loswerden und dabei keinen Gewinn erzielen, um keine Steuern zahlen zu müssen, schreiben die Gemeinden. Zudem würden sie so die Verantwortung von Gefahren abtreten, die die einsturzgefährdeten Häuser mit sich bringen. Auch seien die Häuser in einer natürlichen Umgebung gebaut – perfekt für Menschen, die nicht mehr in der Stadt leben möchten. Bevor die Häuser gekauft werden können, sollen sich Eigentümer in der ersten Phase der Aktion bis zum 30. Juni melden, die bereit wären, ihr Haus abzutreten. (rd)