Auf der Suche nach Ausgefallenem: Poinger Flohmarkt verzaubert Besucher
Erneut lockte der Flohmarkt in Poing zahlreiche Schnäppchenjäger an. Die Händler und Interessenten kamen aus ganz Bayern angereist.
Poing – Wer 15 Euro Standgebühr und vor allem viele Gegenstände von zu Hause übrig hat, ist auf dem Canon-Firmenparkplatz genau richtig. Denn hier findet regelmäßig, von Mitte März bis Ende November, jeden Samstag ein Flohmarkt statt. Auch am vergangenen Wochenende waren wieder rund 100 private Anbieter angereist, vornehmlich aus den Landkreisen Ebersberg, Erding und München. Doch selbst weiter entfernt wohnende Verkäufer ließen sich anhand ihrer Auto-Kennzeichen auf der riesigen Fläche ausmachen: Bis aus dem oberfränkischen Bamberg waren die Händler nach Poing gekommen.
Flohmarkt in Poing längst schon Tradition
„Es ist längst eine schöne Tradition geworden, sich hier von Dingen zu trennen, die selbst nicht mehr gebraucht werden oder einfach im Weg herumstehen“, beschreibt Rainer Schmidt aus Erding die Motivation der meisten Anbieter. Der 70-jährige Rentner hat es sich schon seit einiger Zeit als Hobby auserkoren, diesen Markt hier zu organisieren. Er kennt viele der Händler, ein paar gewerbliche sind auch darunter.

Aber die privaten Kunden überwiegen doch, haben hier für ein paar Stunden auf Tapeziertischen oder Biergarnituren ihre Habe ausgebreitet, werben mit teils originellen Aufstellern für ihre Waren. Manche haben, ganz pragmatisch, auch nur eine bunte Decke auf dem Boden liegen, um ihre Schätze zu präsentieren und Flohmarkt-Experten sitzen unter Sonnenschirmen.
Besucher haben Spaß am Kaufen und Verkaufen
Denn es ist heiß an diesem Samstag, und je nach Stand geht’s auch heiß her. Nach dem Motto, dass es eigentlich nichts gibt, was es nicht gibt, können Interessierte hier durch die Verkaufsgassen schlendern und Gegenstände aller Art entdecken. Darunter sind Sammler für bestimmte Artikel genauso, wie Gelegenheits-Entdecker, die per Zufall irgendetwas „Spannendes“ sehen und dann zu einem Geschäftsabschluss kommen wollen. Festpreise gibt es dabei nie.
Das Angebot eines Händlers kann nur so lange standhalten, wie Gusto und Geldbeutel eines möglichen Käufers mitmachen – wer eine merkantile Seele besitzt, ist hier klar im Vorteil – auch Bazar-Erfahrung kann durchaus helfen. Wohl allen Besuchern dieses Flohmarkts – egal, auf welcher Seite des Verkaufstisches sie stehen – gemein ist das Interesse an möglichst ausgefallener Ware.
Auf der Jagd nach ausgefallenen Gegenständen
So meinte ein Kunde aus Holzkirchen, der erstmals hier über das Gelände schlenderte, dass er einen interessanten alten Koffer entdeckt habe. Zu welchem Ergebnis die anschließende Diskussion mit seiner Gattin über den tatsächlichen Kauf kam, ist nicht überliefert. Das wollte der rüstige Interessent, der auch seinen Namen verweigerte, nicht sagen. Auch Brigitte Baumann, eine Anbieterin (siehe Umfrage) gab sich eher reserviert auf die Frage, ob sie denn nicht nach jedem Flohmarkt-Besuch mehr nach Hause bringe, als sie selbst hierher gebracht hat.
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Aber das gehört wohl ebenso zu den vielen ungeklärten Geheimnissen dieser Art, Geschäfte zu machen, wie das Erforschen einer persönlichen Gewinn- oder Verlustrechnung. Schließlich zählt für viele vielmehr der Spaß, ihre Spielsachen, Kleidung, Küchenutensilien und alles, was der eigene Haushalt so hergibt, anzubieten – und dabei andere Waren an den Nachbarständen zu sehen und von dort vielleicht selbst nochmals Ware zu kaufen.
Doch der eigentliche Reiz der vielen Käufer und Verkäufer liegt wohl darin, mal wieder an einem Samstag auf den großen Parkplatz nach Poing zu fahren.