Eier vor Ostern in Hessen knapp – Bauernverband fürchtet Hamsterkäufe
Die Vogelgrippe hat in den USA zu Engpässen und erheblichen Preissteigerungen bei Eiern geführt. Auch in Hessen sind Eier aus verschiedenen Gründen knapper und teurer geworden.
Friedrichsdorf/Kassel - In Hessen steigen die Eierpreise und die Verfügbarkeit nimmt ab. Ein Osterfest ohne Eier ist jedoch unwahrscheinlich: „Wir werden auch in Hinblick auf Ostern weiterhin Eier in unseren Supermarktregalen vorfinden“, erklärte eine Sprecherin des Hessischen Bauernverbands gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). „Aber natürlich kann es sein, dass nicht alle Haltungsformen jederzeit verfügbar sind und die Herkunft der Eier ein weiterer Faktor sein kann.“
Mehrere Ursachen führen zu einem reduzierten Angebot: In Deutschland und Europa sind Eier aufgrund des gestiegenen Bedarfs und des erhöhten Pro-Kopf-Verbrauchs knapp, erläuterte die Sprecherin. Eier sind eine wichtige Proteinquelle in der Ernährung vieler Deutscher, und der Bedarf ist deutlich gestiegen, so der Verband.
Eier in Hessen vor Ostern knapp – Bauernverband rät von Hamsterkäufen ab
„Zusätzlich gab es Fälle von Vogelgrippe, nicht in Hessen, aber in vielen anderen Bundesländern, sodass große Legehennengruppen getötet werden mussten.“ Dies habe den Markt zusätzlich belastet.

Amerikanische Verhältnisse müssen die Verbraucher laut Bauernverband aber nicht befürchten. Die Situation in den USA sei nicht mit der in Deutschland vergleichbar. Dort hätten massive Ausbrüche der Vogelgrippe den Eiermarkt zum Erliegen gebracht. Millionen Legehennen seien getötet worden, was zu Engpässen und deutlich höheren Preisen führe.
In Deutschland sind die Eierpreise im EU-Vergleich moderat gestiegen – um 16,6 Prozent im Februar gegenüber Januar, während der EU-weite Durchschnitt im gleichen Zeitraum bei 31,1 Prozent lag. Sollte sich die globale Lage nicht ändern, würden Eier weiterhin knapp bleiben und die Preise hoch. Der Bauernverband rät davon ab, Eier auf Vorrat zu kaufen.
In Hessen sind Eier knapp und teuer – nicht alle Haltungsformen im Supermarkt verfügbar
Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) teilte mit, dass aufgrund des bevorstehenden Ostergeschäfts weiße färbefähige Eier besonders gefragt seien. Eier aus Bio- und Freilandhaltung bleiben Mangelware, während das Angebot an Eiern aus Bodenhaltung knapp ausreichend ist. Der Markt wird durch das bevorstehende Osterfest belebt. „Trotz hoher Legeleistung ist das Angebot kleiner als die Nachfrage. Europaweit fehlen Legehennen.“
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Manuel Bartens, Geschäftsführer beim Landvolk Northeim-Osterode, verweist gegenüber der HNA darauf, dass es rund um Südniedersachsen viele Hühnermobile gibt, wo Eier mit einer besseren Haltungsqualität erzeugt werden, die dann direkt oder über regionale Supermärkte wie Edeka und Rewe verkauft werden. Hier gebe es kaum Ausfälle.
Keine Vogelgrippe in Hessen – dafür erste Fälle von Hasenpest
Deutschland hat bei Eiern einen geringen Selbstversorgungsgrad von etwa 75 Prozent. „Damit bestehen Abhängigkeiten zu Ländern wie zum Beispiel den Niederlanden, die gerade gezielt ihre Tierbestände aufgrund politischer Vorgaben abstocken“, so der LLH. In anderen Ländern hat die Vogelgrippe Bestände verknappt, sodass die Nachfrage nicht gedeckt werden kann. (nok/dpa)
Während Hessen von der Vogelgrippe noch verschont bleibt, wurden derweil erste Fälle der Hasenpest im Bundesland nachgewiesen. Auch Menschen und Haustiere können sich anstecken. Wie kann man sich schützen?