Senatsanhörung von Kennedy: Trumps künftiger Gesundheitsminister blamiert sich
Robert F. Kennedy Jr. soll Gesundheitsminister werden. Seine Anhörung vor dem US-Senat entwickelt sich jedoch wegen seiner Verschwörungsmythen zu einer Blamage.
Washington D.C. – Robert F. Kennedy Jr. wurde in seiner ersten Senatsanhörung wegen seiner früheren Äußerungen ordentlich in die Mangel genommen. Senator Michael Bennet beschuldigte den umstrittenen Kandidaten von US-Präsident Donald Trump für den Posten des Gesundheitsministers dabei, mit Halbwahrheiten hausieren zu gehen.
Dabei erwähnte er auch Kennedys frühere Aussagen zu Krankheiten und Impfstoffen. „Von 330 Millionen Amerikanern werden wir gebeten, jemanden für diesen Job einzusetzen, der 50 Jahre seines Lebens damit verbracht hat, Halbwahrheiten zu verbreiten, falsche Behauptungen zu verbreiten, Theorien zu verbreiten, die Zweifel säen“, kritisierte der Demokrat.
Kennedy wird mit eigenen Verschwörungsmythen konfrontiert
Für den künftigen Gesundheitsminister war das eine Blamage, in der Senatsanhörung mit seinen früheren Verschwörungsmythen konfrontiert zu werden. Er bestritt dennoch ein Impfgegner zu sein. „Ich bin nicht gegen Impfungen“, sagte Kennedy in der Kongresskammer. Der Spross der legendären Kennedy-Dynastie wurde von Senatoren der oppositionellen Demokraten allerdings mit seinen früheren, teils abstrusen Behauptungen über angebliche Gefahren durch Impfstoffe und über andere medizinische Themen konfrontiert.

Corona-Impfungen lauf RFK Jr. „tödlichste jemals hergestellten“
Früher hatte Kennedy aber ständig vor Gesundheitsgefahren durch zugelassene Impfstoffe gewarnt oder deren Wirksamkeit bestritten. So hatte er fälschlicherweise behauptet, dass Impfungen den tödlichen Verlauf einer Grippe-Erkrankung nicht verhindern könnten. Er hatte auch eine Verbindung zwischen Impfungen und Autismus hergestellt und die Corona-Impfungen als „die tödlichsten jemals hergestellten“ bezeichnet. In den vergangenen Monaten hatte Kennedy dann seine kritische Position zu Impfungen bereits abgemildert.
Kennedy laut Demokraten mit Scharlatanen verbündet
In der Anhörung durch den Finanzausschuss hielten demokratische Senatoren ihm aber seine einstigen wissenschaftsfernen Behauptungen über Impfungen und Krankheiten in scharfer Form entgegen. Kennedy habe sich „Verschwörungstheorien zu eigen gemacht“, sich mit „Quacksalbern und Scharlatanen“ verbündet und es „zu seinem Lebenswerk gemacht, Zweifel zu säen und Eltern davon abzubringen, ihren Kindern lebensrettende Impfungen zu besorgen“, sagte der Senator Ron Wyden.
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Verwandte warnen vor Kennedy
Der 71 Jahre alte Kennedy Jr. war über Jahrzehnte Demokrat, entfernte sich jedoch zunehmend von der Partei. Als Gesundheitsminister würde Kennedy einer Behörde mit mehr als 80.000 Beschäftigten und einem Haushalt von 1,7 Billionen Dollar (1,63 Billionen Euro) vorstehen. Zudem würde er das Amt zu einer Zeit übernehmen, in der Fachleute vor einer zunehmenden Übertragung der Vogelgrippe auf Menschen und einer möglicherweise daraus resultierenden Pandemie warnen. (erpe/dpa/AFP)