Die Tiroler „zicken herum“: CSU verärgert – Vorerst keine Beteiligung an Bergsteigerbus
Über den Bergsteigerbus sprach der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung. Die Tiroler wollen den Bergsteigerbus in die Eng erst ab 2027 mitfinanzieren.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Einige Diskussionen gab es, als sich der Kreistag beziehungsweise seine Ausschüsse im Sommer dazu durchrangen, den Bergsteigerbus in die Eng weiter zu finanzieren. Wie berichtet war für die Saison von Juni bis Mitte Oktober eine sogenannte Notvergabe nötig, nachdem der RVO kurzfristig kundgetan hatte, die Linie nicht mehr bedienen zu wollen. Für eine reguläre Ausschreibung mit einem Jahr Vorlaufzeit war es da zu spät. Auch wenn sich nach einer anfänglichen Fehlinformation herausstellte, dass die Notvergabe keinen so großen Kostenunterschied macht, hatten doch einige Kreisräte am Preis von 200 000 Euro pro Saison zu schlucken. Ob man denn nicht andere Partner mit ins Boot beziehungsweise in den Bus holen könnte, um sich an den Ausgaben zu beteiligen, hatte speziell die CSU nachgehakt.
Tirol will Bergbus erst ab 2027 mitfinanzieren – DAV darf wegen Satzung nicht bezahlen
Die Antwort gab's in der jüngsten Kreistagssitzung. Zur Kostenbeteiligung Dritter hätten „verschiedene Gespräche stattgefunden“, berichtete Landrat Josef Niedermaier. Die CSU hatte dafür insbesondere in Richtung Tirol geschielt – schließlich liegt dort die Endhaltestelle. „Der Bezirk Schwaz wäre grundsätzlich bereit, die Linie mitzufinanzieren, aber erst zum Dezember 2027“, sagte Niedermaier. „Und wenn sie mitzahlen, wollen sie auch mitbestimmen. Wir werden uns kommendes Jahr mit den Tirolern zusammensetzen und hoffen, dass wir zusammenkommen.“
Ein weiterer denkbarer Kostenträger könnte der Deutsche Alpenverein (DAV) sein, der sich in der Vergangenheit auch schon an der Finanzierung des Bergbusses beteiligt hatte. „Der DAV hat auch Interesse bekundet und es prüfen lassen“, so Niedermaier. Dabei sei aber herausgekommen, dass die Satzung des DAV eine Beteiligung am ÖPNV nicht zulasse. „Aber sie haben zugesagt, sich an der Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich zu beteiligen.“
„Nicht nachvollziehbar“: CSU reagiert säuerlich
Kreisrat Werner Weindl (CSU) reagierte auf die Auskünfte des Landrats säuerlich. „Immerhin haben wir den Tirolern mit dem Bergbus 15 Jahre lang Gäste gebracht“, sagte er. Dass die Verantwortlichen aus dem Nachbarland jetzt „herumzicken“, das sei „nicht nachvollziehbar“. Weindl: „Sie könnten auch sagen, dass sie sich sofort mit einer Pauschale beteiligen.“ Beim DAV wiederum wundere es ihn, warum der Verein den Bergbus in der Vergangenheit jahrelang mitbezahlt habe, wenn die Satzung das gar nicht erlaube. (ast)