Familien-Drama in Österreich – mysteriöse Hintergründe bei Gondel-Absturz
Im Ötztal ist während der Fahrt eine Ski-Gondel abgestürzt. Ein Baum war auf das Seil gefallen – nur, wie konnte das passieren? Es gibt vier Schwerverletzte.
Oetz - Der Skiurlaub einer Familie aus Dänemark im Tiroler Ötztal in Österreich am Dienstag (9. Januar) in einem Fiasko: Zwei Brüder aus Dänemark (44, 49) waren am Morgen mit der Tochter (17) und einem Sohn (19) des Älteren in die Sechsergondel der Acherkogelbahn in Oetz gestiegen. Damit erreicht man das Skigebiet Hochoetz in 2000 Metern Höhe.
Während die Familie in die Höhe schwebte, knickte im Wald plötzlich ein Baum um und traf das Tragseil an der Stelle, wo die Gondel aufgehängt ist. Sie wurde aus dem Seil gehoben und stürzte metertief. „Die Gondel stürzte senkrecht in die Tiefe“, berichtet Michael Haid vom zuständigen Bezirkskommando der Polizei in Imst, bei Merkur.de von IPPEN.MEDIA. Mehrere Hubschrauber wurden alarmiert, um die Verletzten zu bergen. Der Familienvater ist laut Polizei am Dienstagnachmittag im kritischen Zustand. „Das Gelände ist steil und unwegsam“, erklärt uns Benjamin Rohrer, Pressebeauftragter der Bergbahnen Hochoetz.
Österreich/Tirol: Plötzlich knickte ein Baum auf das Tragseil und hob die Gondel heraus
Haid sagt unserer Redaktion: „Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser von Imst und Innsbruck gebracht.“ Alle vier Insassen wurden scher verletzt, der Familienvater ist laut Polizei im kritischen Zustand. Die restlichen Gondeln mitsamt Insassen wurden evakuiert und vom Seil genommen, der Gondelbetrieb ruht jetzt. Hochoetz ist aber über andere Bergbahnen weiter erreichbar.
Wie es dazu kommen konnte, dass ein Baum auf das Tragseil der Gondel stürzen konnte, ist Gegenstand der Ermittlungen, die im Moment wegen fahrlässiger Körperverletzung geführt werden. „Es war weder Sturm noch hatte es viel geschneit, sodass ein Schneebruch unwahrscheinlich ist“, so Haid weiter.

„Alle Vorschriften wurden eingehalten“ – drei weitere Fahrgäste melden Verletzungen
Wie tief die Gondel gestürzt ist, ist unklar. „Es dürften an die zehn Meter gewesen sein“, so Rohrer. Eigentlich ist entlang der Gondeltrasse eine Schneise in den Wald gerodet. Wieso aber daneben ein Baum stehen kann, der so hoch ist, dass der auf die Gondel stürzt? „Bäume neben der Liftschneise dürfen durchaus so hoch sein, dass sie beim Umstürzen das Tragseil erreichen, es wurden alle Vorschriften eingehalten“, so Rohrer.
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Er beteuert: „Es gab in den Morgenstunden vor dem offiziellen Betriebsbeginn die vorgeschriebene Kontrollfahrt, bei der wurden keine Auffälligkeiten festgestellt.“ Laut ORF meldeten sich später drei weitere Fahrgäste, die angaben, durch die Schwingungen des Tragseils verletzt worden zu sein.
Erst im Dezember hatte ein Unfall im Skigebiet Ratschings Diskussionen ausgelöst. Auch dort war ein Baum auf die Seilbahn gestürzt, Grund war hier allerdings wohl der Wind.