Auf einem Schrottplatz in Hatten (Landkreis Oldenburg) ist am Freitagabend ein Großbrand ausgebrochen. Warnungen an die Bevölkerung gelten auch noch am Samstag.
Update von Samstag, 17. Mai, 11 Uhr: Auf dem Schrottplatz in Hatten befürchten die Einsatzkräfte, dass ein in Mitleidenschaft gezogener Funkmast umstürzen könnte. Der Mast, der durch die sehr große Hitze beschädigt worden ist, könnte instabil geworden sein und möglicherweise auf die Autobahn 28 stürzen, heißt es in einer aktuellen Meldung der Polizei.
Ein Statiker sei demnach hinzugezogen worden, könne diesbezüglich aber noch keine Angaben machen. Rund um den Mast brennt es lichterloh, teilte die Polizei weiter mit. Der Schaden lasse sich bislang nur schwer einschätzen, dürfte jedoch in Millionenhöhe gehen. Personen wurden bei dem Feuer bislang nicht verletzt. Ein Ende der Löscharbeiten sei derzeit nicht genau abzusehen, der Wind macht die Arbeiten zusätzlich schwierig und facht die Flammen immer wieder an.
Sperrung der Autobahn 28 dauert an – gefährliche Nähe zu Feuer und Rauch vom Schrottplatz
Die A28 war in der Nacht gegen 1:40 Uhr gesperrt worden, weil sich das Feuer sehr nahe an der Strecke befindet und sich sehr starker Rauch über die Fahrbahn gelegt hatte. Am späten Samstagnachmittag war noch nicht absehbar, wie lange die Sperrung in beiden Fahrtrichtungen zwischen dem Kreuz Oldenburg-Ost und der Anschlussstelle Hude andauern wird. Umleitungen in beide Richtungen wurden eingerichtet, auch ortskundige Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
Erstmeldung von 8.15 Uhr: Hatten – Mehrere Hundert Autos und zahlreiche Reifenstapel brennen auf einem Recyclinghof in Hatten. Die Flammen waren am frühen Samstagmorgen, 17. Mai, so weit unter Kontrolle, dass sie sich nicht weiter ausbreiteten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Demnach stehen rund zwei Drittel des weitläufigen Hofes im Kreis Oldenburg in Brand, auch diverse Metall- und Schrottteile waren in Brand geraten. Wegen des erheblichen Rauchs werden die Anwohner rund um den Gewerbepark Munderloh gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Explosionen und Warnung per App: Brand auf Schrottplatz nur teilweise unter Kontrolle
Gegen 7 Uhr hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr den Brand auf eine Fläche von 50 mal 100 Metern begrenzt, die Flammen brannten da allerdings weiterhin „intensiv“. Gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW) seien Schneisen geschaffen worden, indem brennbare Schrottfahrzeuge mit einem Bagger entfernt wurden. „Dies entzog dem Feuer den weiteren Brennstoff und half,
das Ausbreitungsrisiko einzudämmen“, so ein Sprecher der Kreisfeuerwehr Oldenburg.
Mehr als 230 Feuerwehrleute versuchen seit dem späten Freitagabend, die Flammen zu löschen. Die enorme Hitze erschwere die Arbeit deutlich, hieß es. Von den brennenden Autos gehe so viel Wärme aus, dass auch eine Halle mit Werkstatt in Brand geraten sei. Auch sei es immer wieder zu Explosionen durch Gasflaschen und Reaktionen von Metalllegierungen gekommen.
Brand auf Schrottplatz in Hatten soll bis in den Nachmittag gelöscht werden – Glutnester ein Problem
Die Löscharbeiten, die am Freitag gegen 22 Uhr begonnen hatten, werden nach Einschätzung des Sprechers noch bis in den Nachmittag andauern. Bis die letzten Glutnester gelöscht seien, könne es aber unter Umständen noch Tage dauern. Diese seien in bereits abgelöschten Ecken des Schrottplatzes bemerkt worden und sollen nach und nach gelöscht werden. Dabei müssen die Fahrzeuge einzeln auseinandergezogen und kontrolliert abgelöscht werden.
Viele Anwohner wurden von einem schrillen Handyalarm aus dem Schlaf gerissen. Über eine Mitteilung auf ihrem Smartphone wurden die Menschen aufgefordert, ihre Fenster zu schließen. So sollten auch all diejenigen erreicht werden, die bei offenem Fenster schlafen, sagte der Sprecher weiter. Bei Cell-Broadcast-Warnungen wird der laute Gefahrenhinweis an alle Mobilgeräte gesendet, die in Funkmasten in der Nähe des Brandortes eingeloggt sind. Einer dieser Funkmasten sei allerdings durch das Feuer beschädigt worden und daher außer Betrieb.
Zuvor hatten die Einsatzkräfte die Bevölkerung bereits mit einem Lautsprecherwagen und durch Warn-Apps wie „Nina“ auf die Gefahr hingewiesen. Auch die nahegelegene Autobahn 28 wurde wegen der starken Rauchentwicklung gesperrt, zwischenzeitlich drohte das Feuer sich laut Angaben der Feuerwehr auch in Richtung der Autobahn auszubreiten.