Ukraine beschießt Ziele in Russland mit ATACMS - „Antwort wird folgen“

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Ukraine beschießt Ziele in Russland mit ATACMS – „Antwort wird folgen“

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Kiew greift einen Militärflugplatz im Süden Russlands mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen an. Moskau droht mit Vergeltung.

Kiew/Moskau – Der Konflikt um den mutmaßlichen ukrainischen Angriff mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen auf Russland spitzt sich weiter zu: „Eine Antwort wird folgen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag (12. Dezember) vor Journalisten. Zuvor hatte Wladimir Putin damit gedroht, seine neue ballistische Hyperschallrakete Oreschnik auf das Zentrum von Kiew abzufeuern, sollte die Ukraine ihre Angriffe auf russisches Territorium nicht einstellen.

Kreml wird „reagieren“: Ukraine greift Militärflugplatz in Russland mit ATACMS-Raketen an

Hintergrund: Russland hatte der Politik in der Ukraine am Mittwoch (11. Dezember) vorgeworfen, sechs ATACMS-Raketen aus US-Produktion bei einem Angriff auf einen Flugplatz in der Hafenstadt Taganrog in der Region Rostow eingesetzt zu haben. Mehrere Soldaten seien durch den Beschuss des Flughafens verletzt worden, die Schäden allerdings gering, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Vertreter der US-Politik warnten indes, dass Russland mit einer Oreschnik-Rakete Vergeltung üben könnte. Ein solcher Angriff könne „in den kommenden Tagen“ bevorstehen. Fachleute gehen davon aus, dass die neue Oreschnik-Rakete mit zehnfacher Schallgeschwindigkeit fliegen und Ziele in einer Entfernung von bis zu 5500 Kilometern treffen könnte. Sie kann mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden. Nach Einschätzung in US-Regierungskreisen verfügt Russland „zweifellos nur über eine Handvoll dieser experimentellen Raketen“ und könne sie im Ukraine-Krieg nur bedingt einsetzen.

Zum Vergleich: die vom US-Konzern Lockheed Martin hergestellten ATACMS-Raketen haben eine Reichweite von 300 Kilometern. Washington hatte der Ukraine im vergangenen Monat die Erlaubnis erteilt, die ATACMS-Raketen auch im russischen Hinterland einzusetzen.

Daraufhin hatte Russland am 21. November erstmals die neuartige Hyperschallrakete vom Typ Oreschnik auf die Ukraine abgefeuert und die Stadt Dnipro damit angegriffen. Der Kreml bezeichnete dies als Antwort auf zuvor erstmals erfolgte Angriffe der Ukraine auf Ziele in Russland mit US-Raketen des Typs ATACMS wie auch mit britischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern.

Lage an der Front: Zahl der Toten nach russischem Raketenangriff in Saporischschja auf neun gestiegen

Die Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine gehen indes unvermindert an mehreren Fronten weiter. Nach einem russischen Raketenangriff auf eine Klinik in der südukrainischen Stadt Saporischschja am Dienstag (10. Dezember) ist die Zahl der Todesopfer ukrainischen Angaben zufolge auf neun gestiegen. Ein weiterer Verletzter sei im Krankenhaus gestorben, teilte der Gouverneur der Region, Iwan Fedorow, mit. „Es handelt sich um einen 74-jährigen Mann.“

Ukraine-Krieg - ATACMS
Nach russischen Angaben wurde ein Flughafen im Süden des Landes mit ATACMS-Raketen beschossen, nun hat Moskau mit Vergeltung gedroht. (Archivbild) © Uncredited/Lachen Pyshe Telegram/AP/dpa

Die Ukraine griff ihrerseits am Mittwochmorgen eigenen Angaben zufolge russische Grenzregionen mit Raketen und Drohnen an. Bei den Angriffen wurden ukrainischen Angaben zufolge eine Industrieanlage beschädigt und ein Feuer in einem Öldepot ausgelöst.

Die Ukraine hatte im August in der russischen Grenzregion Kursk eine überraschende Militäroffensive gestartet und rund tausend Quadratmeter Land besetzt. Die Offensive war jedoch bald ins Stocken geraten und Russland konnte mittlerweile etwa die Hälfte seines Gebietes wieder zurückerobern. Am Mittwoch gab das russische Verteidigungsministerium die Rückeroberung zwei weiterer Ortschaften bekannt. Russische Einheiten hätten „die Siedlungen Darino und Pljochowo befreit“, erklärte das Ministerium (afp/bg/dpa).

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