Gaza-Deal: Hamas will Fremdkontrolle akzeptieren
Zunächst hatte die Islamisten-Organisation nach den Geisel-Freilassungen von einem „siegreichen Widerstand“ gegen Israel gesprochen.
Gaza – Israel schließt eine Machtbeteiligung der Hamas im Gazastreifen nach Ende des Kriegs aus. Die Islamisten sind jetzt nach eigenen Angaben dazu bereit, die Kontrolle über das Gebiet abzugeben. Die Organisation strebe nicht an, die Kontrolle über das Gebiet zu behalten, sagte Mussa Abu Marsuk der Nachrichtenagentur dpa. Marsuk bestätigte damit entsprechende Medienberichte.
Die Hamas versuche aber von den Vermittlerstaaten Katar, Ägypten und den USA Garantien zu bekommen, dass die Rechte ihrer Regierungsangestellten geschützt werden, hieß es aus Kreisen der Islamisten. Details dazu wurden nicht genannt.
Krieg in Nahost: Hamas-Kämpfer posieren nach Geisel-Freilassung
Bei der Freilassung der aus Israel entführten Geiseln im Rahmen eines Waffenruheabkommens hatten die Islamisten am Wochenende noch demonstrativ ihre Macht zur Schau gestellt: Dutzende maskierte und bewaffnete Kämpfer in Uniform hatten sich auf einem Platz mitten in der Stadt Gaza postiert. Die Islamisten sprachen nach der Vereinbarung mit Israel von einem „siegreichen Widerstand“.

Waffenruhe in Gaza: Netanjahu-Regierung lehnt Hamas-Herrschaft nach Krieg ab
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Die Terrororganisation hatte eigenen Angaben zufolge im vergangenen Monat auch einem ägyptischen Vorschlag zugestimmt, ein palästinensisches Gremium für die Verwaltung des Gazastreifens einzusetzen. Ob Israel diesem Plan zustimmt, ist ungewiss.
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