Darum ist die Edeka-Fassade doch schwarz

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Es wurde in den sozialen Medien gerätselt: Warum ist die Fassade des neuen Germeringer Edeka doch schwarz? Tatsächlich kam das auch für die Stadtverwaltung überraschend. © Kürzl

Bald macht der neue Edeka am S-Bahnhof in Germering auf. Einige reiben sich allerdings beim Anblick der Fassade die Augen: Sollte diese nicht hell statt schwarz werden?

Germering – Die Fassade der neuen Edeka-Filiale am Germeringer S-Bahnhof ist tiefschwarz. Das gefällt nicht unbedingt jedem. Und in einer lokalen Facebookgruppe kam die Frage auf: War das nicht eigentlich ganz anders geplant?

Die Heimatzeitung hat bei Stadtbaumeister Jürgen Thum nachgehakt. Das Ergebnis: Ja, eigentlich hätte das Gebäude hell gestaltet werden sollen. So habe es in der ursprünglichen Baugenehmigung gestanden.

Erst Anfang Juli dieses Jahres sei ein sogenannter Tektur-Antrag auf Änderungen bei der Stadt eingegangen. „Dieser beinhaltete unter anderem eine nicht genehmigungspflichtige Änderung der Fassadengestaltung“, erläutert der Stadtbaumeister. Daraufhin konnte das Bauamt bei Edeka noch eine Begehung für die Stadtratsfraktionen erreichen, um zumindest den Erklärungsbedarf zu decken, wie es denn zu der Änderung gekommen sei.

Bei einer Tekturgenehmigung handelt es sich um eine Baugenehmigung für geringfügige oder kleinere Bereiche. Diese beeinflussen das Bauvorhaben in seinen Grundzügen allenfalls unwesentlich.

Einflussmöglichkeiten hatte die Stadt dabei also keine. Dies war bereits in einer Ausschusssitzung klar geworden, in der die Gremiumsmitglieder bereits vor drei Jahren erhebliche Bedenken geäußert hatten – gegen die schwarze Blechfassade, wie es damals hieß.

Thum erklärte auf Nachfrage ausdrücklich, dass Edeka vorhandenes Baurecht aufgrund des bestehenden Bebauungsplanes genutzt habe. Es seien auch keinerlei gestalterischen Festsetzungen beschlossen oder vereinbart worden. Der Stadt seien also die Hände gebunden. „Es besteht keinerlei rechtliche Basis für eine Einflussnahme“, so Thum. Letztendlich handle es sich nämlich um ein Privatgrundstück.

Der Stadtbaumeister räumte außerdem ein, dass die erste Ansage Edekas bezüglich der Fassade einen recht unverbindlichen Charakter hatte. Dennoch lässt er Bedauern durchklingen: „Edeka hatte zwar damals zugesagt, dass eine helle Fassadengestaltung möglich wäre, sich aber leider nicht an diese unverbindliche Zusage gehalten.“

Edeka habe sich trotz dieser Änderung an die übrigen Vorgaben gehalten, ebenso an die der Stellplatzsatzung. Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens seien selbstverständlich die Zufahrtssituation, der ruhende Verkehr und der Fahrradverkehr mit einbezogen worden.

Eine Tagblatt-Anfrage bei Edeka blieb bislang unbeantwortet. Die neue Filiale eröffnet am 26. September.

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