Konrad Brummer verstorben: „Der Papa hat für die Arbeit gelebt“
Unzähligen Menschen hat Konrad Brummer zu einem würdigen Abschied verholfen, nun ist der Leiter des gleichnamigen Bestattungsunternehmens aus Forstern kurz nach seinem 75. Geburtstag überraschend verstorben.
Forstern – Trauernden Menschen in der Zeit des Abschieds hilfreich zur Seite zu stehen, das hatte sich Brummer zur Aufgabe gemacht, wie auf der Homepage der Firma zu lesen ist. Der gelernte Zimmerer, der 30 Jahre lang in der Zimmerei Gaigl in Forstern beschäftigt war, fand seine eigentliche Berufung erst in der Tätigkeit als Bestatter, wie er selbst schreibt. Bedingt durch den frühen Tod seiner Gattin Irmgard konnte er sich besonders gut in die Gefühle der Hinterbliebenen einfühlen.
Das Bestattungsunternehmen hatte er vor 30 Jahren gegründet, nachdem er nebenher einem Bekannten schon bei einigen Bestattungen geholfen hatte. Zunehmende Rückenprobleme ließen die schwere Zimmererarbeit nicht mehr zu, deshalb wagte Brummer den Schritt in die Selbstständigkeit. Anfangs arbeitete der frischgebackene Bestatter allein mit einigen Aushilfen auf Abruf, Tochter Angela übernahm das Büro, und auch ihr Bruder Christian arbeitete mit im Betrieb.
Knapp ein Jahr nach der Firmengründung verstarb Gattin Irmgard, und Brummer musste den Betrieb und parallel dazu die große Landwirtschaft mit 20 Pferden stemmen. „Der Papa war ein Arbeitstier, für ihn gab es kaum ein Wochenende, er hat für die Arbeit gelebt“, erzählt Tochter Angela.
Das Unternehmen machte sich über die Jahre langsam einen Namen, es wurden Verträge mit den Pfarreien geschlossen, und die Firma wuchs zunehmend. Inhaber Brummer führte seinen Betrieb bis zum Schluss allein, nun wird ein neuer Betriebsleiter eingesetzt. „Die Firma läuft auf jeden Fall wie gewohnt weiter, wie es sich mein Vater gewünscht hat“, versichert Tochter Angela.
Absolut hilfsbereit sei der Vater gewesen, ein geselliger Mensch mit einem trockenen Humor, der sich wenig Zeit für sich selbst genommen habe, so die Charakterisierung seiner Tochter. Ein besonderes Faible hatte der fleißige Handwerker für die Schafe auf dem Hof, die er gerne betreute. Die Landwirtschaft hat mittlerweile Sohn Christian übernommen, doch der Vater habe gerne dort geholfen.
Auch die drei Enkel im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren machten dem Opa viel Freude. Der lebenslange Fußball-Fan verfolgte zudem gerne die Spiele am Fernseher und fachsimpelte dabei mit Enkel Stephan.
Konrad Brummer fand mit seiner Lebensgefährtin Renate vor mehr als 25 Jahren wieder ein neues Glück. Sowohl Renate als auch ihre Tochter Tina unterstützten den Bestatter nach Kräften in seiner Firma. Renate Hanel schrieb am Wochenende Todesanzeigen, Tochter Tina Lanzl ist für die Beratung zuständig.
Anfangs sei Brummer gerne mit seiner neuen Partnerin verreist, doch oft fehlte später die Zeit dazu, so Lanzl. Für sie gehörte der Bestatter zur Familie, obwohl er auch ihr Chef war. „Wir sind sehr gut miteinander ausgekommen“, meint sie.
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Zunehmende Herzprobleme machten nach Weihnachten eine Operation nötig, von der sich Brummer schon wieder erholte, doch aus der Narkose für eine weitere Operation wachte der 75-Jährige nicht mehr auf. Seine Angehörigen waren bis zum Schluss an seiner Seite und konnten so Abschied von ihm nehmen. Nun steht den Mitarbeitern der Firma Brummer ein schwerer Gang bevor, wenn sie ihren Chef auf seinem letzten Weg begleiten.
Das Requiem ist heute, Freitag, um 14 Uhr in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Tading. Anschließend findet die Beerdigung in Forstern statt.