Erding: Aus Unfallkreuzung wird Kreisverkehr
Seit Jahren wird darum gerungen, jetzt gibt es eine Lösung für die Erdinger Unfallkreuzung am Rennweg/Siglfinger Straße: ein Minikreisel. Er wird noch heuer gebaut.
Erding – Die Stadt Erding wird einen der größten Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet entschärfen – die unfallträchtige Kreuzung des Rennwegs mit der Siglfinger Straße. Was jahrelang an Grundstücksfragen scheiterte, ist nun doch möglich: der Bau eines Kreisverkehrs, allerdings eines Mini-Kreisels. Geboren hat die Idee Tiefbauamtsleiter Harald Woellert, der das Projekt am Dienstagabend im Planungs- und Bauausschuss des Stadtrates vorstellte.
Geplant war an sich ein Kreisverkehr mit 30 Metern Durchmesser. Doch die Stadt kam nicht an alle dafür erforderlichen Grundstücke im Erdinger Nordwesten. Woellert kam nun auf die Idee eines Minikreisels mit 19,4 Metern Durchmesser. „Das ist hier möglich, weil er dann von größeren Lastwagen überfahren werden kann, die maximal zulässige Geschwindigkeit 50 km/h beträgt und weniger als 12 000 Fahrzeuge in 24 Stunden zu erwarten sind“, erklärte Woellert.
Er betonte, dass es solche Anlagen in Erding bereits gebe: an den Kreuzungen Dachauer/Münchener Straße, Am Gries/Lebzelterstraße sowie Rennweg/Johann-Auer-Straße. Alle hätten sich bewährt. „Er ist eine sehr effektive und wirksame Maßnahme, die die Geschwindigkeit automatisch drosselt sowie die Konfliktpunkte reduziert und entschärft“, sagte der Tiefbauamtsleiter.
Er informierte weiter, dass der vorhandene Fahrrad-Schutzstreifen im Bereich des Kreisverkehrs unterbrochen werde. Die Radler könnten ihn neben den Autos queren. Die Bauarbeiten hielten sich wegen der geringen Dimension ebenfalls in Grenzen. „Wir brauchen da keinen gravierenden Tiefbau.“
Die Kosten bezifferte Woellert mit insgesamt 278 000 Euro. Die Mittel stünden im Haushalt. Zum Zeitplan erklärte er: „Wir wollen im Juli dieses Jahres anfangen und nach etwa zwei Monaten fertig sein.“
Spannend dürfte die Umleitung werden, denn der zentrale Verkehrsknoten muss so lange voll gesperrt werden. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich allerdings die FOS/BOS mit zahlreichen motorisierten Schülern, der Supermarkt Hit mit Getränkemarkt sowie die Werkstätten der Lebenshilfe, die zweimal am Tag von zahlreichen Kleinbussen angefahren werden. Zudem ist der Rennweg eine wichtige Achse aus der Innenstadt ins Gewerbegebiet West.
Dritter Bürgermeister Harry Seeholzer (Erding Jetzt) befürchtet einen Ausweichverkehr über den Hit-Parkplatz. „Das ist dann Sache des Eigentümers“, erwiderten OB Max Gotz (CSU) und Woellert. Unklar ist noch, ob während der Bauzeit das Linksabbiegeverbot vom FOS-Parkplatz aufgehoben wird. Allerdings findet der Umbau vor allem während der Sommerferien statt.
Gotz setzt auf einen baldigen Baubeginn: „Ich hoffe, dass wir das schnell hinbekommen. Was auf dieser Kreuzung nicht schon alles passiert ist.“