Im russischen Staatsfernsehen wird immer wieder gegen westliche Länder gehetzt. Nun ist wieder einmal Deutschland ins Visier der Drohungen geraten.
Moskau – Im Zuge des Ukraine-Krieges von Kreml-Chef Wladimir Putin werfen seine Propagandisten im Staatsfernsehen seit Beginn der Auseinandersetzungen immer wieder mit Drohungen gegen westliche Länder um sich. Mal nehmen sie die USA, mal Großbritannien, mal Frankreich, mal aber auch Deutschland ins Visier. Der Moderator und Kreml-nahe Journalist Wladimir Solowjow drohte Berlin nun mit dem Einsatz von „besonderen Mitteln“.
Kreml-Propagandisten drohen Deutschland mit „spezieller Munition“
Der Ausschnitt aus der Sendung „Der Abend mit Wladimir Solowjow“ wurde von dem Ex-Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschchenko, auf der Plattform X veröffentlicht. Der Kreml-nahe Journalist brachte in seiner Sendung die Möglichkeit eines Angriffs auf die deutsche Hauptstadt ins Spiel.
Gegenüber seinen Gästen sagte er laut dem Videoausschnitt: „Wir können besondere Mittel einsetzen, nicht Kalibr-Raketen, aber besondere Mittel.“ Diese Mittel wolle man zwar auf russischem Land nicht einsetzen, gegen fremdes Land kann man dies Solowjow zufolge allerdings sehr wohl tun. Die ukrainische Stadt Wuhledar bezeichnete er dabei als „unser Land“, also russisches Territorium. Kreml-Chef Putin hatte vier ukrainische Regionen annektiert. Die russische Armee will diese vier Regionen – Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk – vollständig einnehmen.
„Aber wir fühlen uns nicht schlecht wegen Berlin“, sagte Solowjow in seiner Sendung. „Wir können angreifen“, hieß es weiter. „Wir wissen sehr genau, was diese spezielle Munition ist“, so Solowjow. Er verwies auch auf die Diskussionen im Westen um die Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine: „Wenn sie Friedenstruppen senden wollen, werden wir sehen. Wir werden nicht mit ihnen spielen.“
Kreml-Propaganda nimmt Berlin ins Visier: „Werden Kampfeinsatz von speziellen Waffen sehen“
Ein Gast in der Sendung warnte seinerseits: „Wenn Friedenstruppen auftauchen, was möglich ist, dann wird der gesamte Westen den Kampfeinsatz von speziellen Waffen in all ihrem Ruhm sehen.“ Damit wolle man nicht drohen, hieß es in der Sendung. Allerdings sei dies die Planung Russlands – damit der Westen die Situation endlich realisiere.
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Welche „besonderen Mittel“ Solowjow und die Gäste meinten, wollten sie nicht ausführen. Doch bei der erwähnten speziellen Munition könnte es sich womöglich um die russische Hyperschallrakete „Oreschnik“ handeln. Russland hatte diese Rakete Ende November gegen Ziele in Dnipro eingesetzt und verspricht sich davon große Zerstörung, falls mehrere dieser Raketen abgefeuert werden.
Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass Solowjow Deutschland offen droht: Zuvor hatte er deutsche Politiker einschließlich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als „Dummkopf“ beschimpft und behauptet, Deutschland könne aus der Exklave Kaliningrad zerstört werden und würde bald „unter russischer Flagge“ existieren. Drohungen, das Reichstagsgebäude zu zerstören wollen, waren auch zu hören. (bb)