China schickt die gefährlichsten Atom-U-Boote in den Pazifik
China hat kürzlich die Entsendung eines nuklear betriebenen ballistischen Raketen-U-Boots der Type 094-Klasse auf eine Langstreckenpatrouille über seine staatlichen Medien bekannt gegeben. Das U-Boot verließ offenbar die Longpo Marinebasis auf der Insel Hainan, die Heimat für einen Großteil der strategischen U-Boot-Flotte des Landes ist.
Dies ist das erste Mal, dass die chinesischen Medien den Einsatz dieser U-Boot-Klasse öffentlich bestätigen, wenngleich die Bootsklasse bereits vor Jahren bei einer Seeparade gezeigt wurde. Wie das Fachportal „Military Watch Magazine“ berichtet, wird das Einsatzgebiet durch in der Nähe stationierte J-20 und J-16 Kampfflugzeuge verstärkt, um die Verteidigung zu optimieren.
3 Fakten zu Chinas modernster U-Boot-Klasse
- Technische Spezifikationen: Die Typ-094-Klasse (Nato: Jin-Klasse) besteht aus sechs nukleargetriebenen strategischen U-Booten, die etwa 135 bis 137 Meter lang sind, eine Unterwasserverdrängung von 11.000 Tonnen haben und eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten (ca. 55,6 km/h) erreichen. Sie sind mit einem Druckwasserreaktor ausgestattet und können in Tiefen bis zu 400 Meter operieren. Seit 2007 im Dienst, wurden sie ab 2022 mit JL-3-Raketen aufgerüstet, die das US-Festland vom Südchinesischen Meer aus erreichen können.
- Bewaffnung: Jedes Typ-094-U-Boot trägt 12 JL-2 (Nato: CSS-N-14) oder JL-3 ballistische Raketen, die nukleare Sprengköpfe mit einer Reichweite von 7000 Kilometern (JL-2) bzw. über 10.000 Kilometer (JL-3) haben. Zusätzlich verfügen die Boote vermutlich über sechs 533-mm-Torpedorohre.
- Strategische Rolle und Einsatz: Die Typ-094-U-Boote sind seit Dezember 2015 für nukleare Abschreckungspatrouillen im Einsatz, hauptsächlich vom Marinestützpunkt Yulin auf Hainan aus. Sie gelten als Chinas erste glaubwürdige seegestützte nukleare Abschreckung, obwohl ihre akustische Signatur (circa 120 Dezibel) sie im Vergleich zu modernen westlichen U-Booten lauter macht. Die verbesserte Variante Typ-094A zeigt Fortschritte in der Geräuschreduzierung.

Chinesischer U-Boot-Matrose: „Heute ist eine friedliche Zeit, aber morgen kann der Krieg beginnen“
Die Aufnahmen des staatlichen chinesischen Fernsehens bieten dem US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ zufolge einen seltenen Einblick. Bestimmte Bereiche im Inneren seien jedoch unscharf, vermutlich aus Sicherheitsgründen.
„Heute ist eine friedliche Zeit, aber morgen kann der Krieg beginnen. An dem Tag, an dem der wirkliche Krieg beginnt, werden wir nur auf den Befehl warten – und dann diese Rakete ohne zu zögern abfeuern“, sagte Ma Xiaohui, ein Matrose, der einer nicht identifizierten U-Boot-Einheit zugeteilt ist.
Ausblick auf die Type 094-Nachfolge
Die Weiterentwicklung der Flotte wird laut dem „Military Watch Magazine“ durch die Einführung einer Nachfolgeklasse, der Type 096, verstärkt. Diese neue Klasse wird voraussichtlich über fortschrittlichere Automatisierung, stärkere Bewaffnung und innovative Geräuschreduzierungstechnologien verfügen. Prognosen zufolge kann die Type 096 bis zu 24 JL-3 ballistische Raketen tragen, was sie zu den am stärksten bewaffneten U-Booten weltweit macht.
China rüstet auch in der Luft massiv auf
China baut aber nicht nur seine Ressourcen zu Wasser stetig aus, sondern auch in der Luft. Im Zentrum dieser Bemühungen steht der Tarnkappenjet J-35A, dessen Einsatz auf neuen Aufnahmen in sozialen Medien zu sehen ist. Der Jet der fünften Generation wird häufig mit der amerikanischen F-35 verglichen, die als derzeit bester Kampfjet gilt. Experten bezweifeln allerdings, ob die J-35A in Bezug auf Radarabsorption, Sensoren und Triebwerksleistung mithalten kann.
Die USA zeigen sich unterdessen besorgt über Chinas militärische Fortschritte, insbesondere im Hinblick auf Taiwan. Verteidigungsminister Pete Hegseth warnte vor einer möglichen Verschiebung des Machtgleichgewichts im Indo-Pazifik durch China. Gleichzeitig verstärken die USA ihre Verteidigungsfähigkeiten in Südkorea durch die Stationierung modernisierter F-16-Kampfflugzeuge, um Bedrohungen aus Nordkorea entgegenzuwirken.