Warum ausgerechnet Alaska? Ex-Agent gibt Einblicke in Trump-Putin-Gipfel

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Am Freitag treffen sich US-Präsident Donald Trump und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin zu Ukraine-Friedensgesprächen in Alaska. Ein ehemaliger amerikanischer Geheimdienst-Agent gibt nun Einblicke, was von dem Gipfel zu erwarten ist. "Das ist eine große Sache, und ich vermute, dass sich etwas Positives anbahnt – sonst würde das gar nicht erst stattfinden", sagte Bobby McDonald zu "Alaskas News Source"

Trump-Putin-Gipfel in Alaska vermutlich schon länger in Planung

Der Wissenschaftler an der University of New Haven hatte bei seiner früheren Tätigkeit im Weißen Haus nach eigenen Angaben die Möglichkeit, "einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und solche Ereignisse auf der ganzen Welt mitzuerleben". Aus dieser Erfahrung heraus vermutet McDonald, dass es schon länger Überlegungen für ein Treffen in Alaska gibt. 

Solche Gipfel würden oft lange Zeit auf niedrigerer Ebene vorbereitet werden, bevor sie dann an höhere Entscheidungsträger übergeben werden. "Es gibt Leute, die ständig darüber reden, wir sehen es nur nicht jeden Abend in den Nachrichten", sagte McDonald zu "Alaskas News Source". Wenn dann ein Gipfel näher rücke, "kommen die Schwergewichte ins Spiel und holen die Kameras dazu".

Spekulationen über zwei Hotels als Gipfel-Ort

Weiter unbestätigt ist, wo genau der Trump-Putin-Gipfel stattfinden wird. Vieles deutet derzeit darauf hin, dass Anchorage als größte Stadt in Alaska zum Schauplatz werden könnte"Anchorage Daily News" bringt das Hotel Captain Cook im Stadtzentrum ins Spiel. Dort waren in den vergangenen Jahren immer wieder Staatschefs wie Chinas Xi Jinping untergekommen – das Personal ist also mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen vertraut.

Hotel Anchorage
Das Hotel Captain Cook in Anchorage könnte Austragungsort des Trump-Putin-Gipfels werden. imago

Für Air Force One sind nur wenige Landebahnen geeignet

Auch für ein Treffen auf einer Militärbasis gibt es laut "Anchorage Daily News" ein historisches Vorbild: Richard Nixon und der japanische Kaiser Hirohito trafen sich 1971 auf der Joint Base Elmendorf-Richardson unweit von Anchorage. Dafür dass dort auch Trump und Putin aufeinandertreffen, spricht auch, dass es in Alaska nur wenige Landebahnen gibt, die für die Air Force One von Trump und Putins Präsidentenflugzeug geeignet sind. Anchorage und die Militärbasis könnten das bieten.

Keine "zirkusartige Atmosphäre" in Alaska

Dass der Gipfel überhaupt in Alaska stattfindet, begründet McDonald mit der guten Erreichbarkeit für alle Teilnehmer sowie der Abgeschiedenheit des Bundesstaates. Dort könne eine "zirkusartige Atmosphäre" vermieden werden. In Alaska könnten die Sicherheitsvorkehrungen Trump und Putin "die Privatsphäre und die Zeit geben, etwas zu erreichen, ohne von anderen Dingen abgelenkt zu werden".

Gänzlich ruhig wird es in Alaska aber nicht sein. In dieser Woche finden dort nämlich zwei große Militärübungen mit Tausenden Soldaten statt, wie "Anchorage Daily News" berichtet.

Flughafen Anchorage
Donald Trump und Wladimir Putin könnte sich nach einem historischen Vorbild auch im Flughafen von Anchorage treffen. IMAGO / mrhasanakbas

"Alaskas News Source" berichtet aber auch, dass aufgrund der Buchungslage das Alyeska Resort in Girdwood der Veranstaltungsort sein könnte. Es liegt rund 60 Kilometer südöstlich von Anchorage abgeschieden von großen Städten. Auf seiner Seite wirbt es damit mehr als ein Reiseziel zu sein – "es ist ein außergewöhnliches Alaska-Erlebnis, das Ihre kühnsten Träume übertrifft". Auf Anfrage der Zeitung aus Alaska wollten sich Mitarbeiter des Hotels nicht dazu äußern, ob dort der Gipfel stattfinden wird.

Ronald Reagan und Papst Johannes Paul II. trafen sich einst am Flughafen

McDonald kann sich das vorstellen: "Ich denke, man wird nach Veranstaltungsorten suchen, die eine bestimmte Anzahl von Personen aus jedem der Länder aufnehmen können und über Aufenthaltsräume, Übernachtungszimmer und Bereiche verfügen, in denen die Menschen verpflegt werden können."

"Anchorage Daily News" bemüht bei seiner Spurensuche die Historie. 1984 trafen sich Präsident Ronald Reagan und Papst Johannes Paul II. in Alaska – auf dem Gelände des Fairbanks International Airport. Dafür wurde zeitweise eigens eine Terminal-Lounge umgebaut. Ähnliches wäre auch jetzt wieder denkbar.