Rentner (63) rastet wegen Schattenplatz im Freibad aus: 30.600 Euro Strafe
Ein Wiener Akademiker-Ehepaar steht wegen Körperverletzung und Nötigung vor Gericht. Der 63-jährige Jurist soll auf einer Liegewiese die Fassung verloren haben und handgreiflich geworden sein. Der Angeklagte bestreitet, das Opfer geschlagen zu haben.
Der Richter sieht das anders und verurteilt den Mann laut der „Kronen Zeitung“ zu einer Geldstrafe von 30.600 Euro. Auch seine Ehefrau erhielt wegen Falschaussage eine Bewährungsstrafe von sechs Monaten.
Angeklagter sieht sich als Opfer: Jugendliche sollen „Racheakt“ verübt haben
Am 17. Juli 2024 kam es im Kampbad Langenlois zu einem Konflikt zwischen dem Akademiker-Ehepaar und einer Gruppe junger Fußballspieler. Die Boulevardzeitung verfolgt den Fall schon länger und berichtet über den Hergang des Konfliktes in einem weiteren Artikel.
Demnach sei der 63-Jährige aggressiv geworden, als ein Mitglied der Fußballer sich mit dem Stuhl vor dem Ehepaar platzierte. Das habe er als "Racheakt" für eine vorherige Konfrontation empfunden. Dabei soll er mit einem Faustschlag den Mann angegriffen haben.

63-Jähriger habe sich wie im „wilden Westen“ verhalten
Die „Kronen Zeitung“ berichtet vom uneinsichtigen Verhalten des Juristen vor Gericht. Der 63-Jährige habe Zeugen im Prozess direkt befragt und unter Druck gesetzt. „Sie können nicht weiterfragen, nur weil Ihnen die Antwort nicht gefällt“, unterband der Richter das Verhör durch den Angeklagten bei der Verhandlung.
Außerdem erbat der Jurist die Zulassung von zusätzlichen Beweisen, darunter medizinische Gutachten und eine Tatrekonstruktion. Trotz allem entschied das Gericht gegen den Angeklagten, der sich - so der Richter laut „Krone“ - wie im „wilden Westen“ verhalte. Die Verteidigung kündigte Berufung an.
Gewalt im Freibad: Berliner Rentner berichtet aus Hotspot
Freibad-Gewalt ist immer wieder ein Thema – meist aber ausgehend von Jugendgruppen. Immer wieder machen Massenschlägereien Schlagzeilen, wie im Juli 2024 im Kombibad Neukölln. Der Neuköllner Rentner Werner H. ist dort Stammgast und berichtet, dass er dort nachmittags und in den Abendstunden schon öfter „Randale“ mitbekommen hätte.
Auch die Enkelin des 73-Jährigen habe das mehrfach erlebt und traue sich deshalb gar nicht mehr auf den Rutschenturm. Die Stimmung sei aggressiver geworden, sagt Herr H. „Und glauben Sie bloß nicht, das sind nur die Migranten, wie es in den Medien immer heißt“, betont der Rentner. Auch deutsche Jugendliche beteiligten sich an den Schlägereien.
Im Freibad droht nicht nur Gewalt und nervige Jugendliche. Das Wasser kann auch mit Keimen belastet sein.