Nach Bomber-Debakel durch Operation Spinnennetz: Trump-Gesandter warnt vor Russlands Rache

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Die USA warnen die Ukraine nach ihrem Luftschlag vor einer weiteren Eskalation. Stimme in Russland fordern einen Atomschlag gegen die Ukraine.

Washington, D.C. – Nach dem eindrucksvollen ukrainischen Luftschlag auf russische Bomber haben sich die USA besorgt gezeigt. Der Sondergesandte des US-Präsidenten Donald Trump, Keith Kellogg, erklärte, die Ukraine habe durch die „Operation Spinnennetz“ das Eskalationsrisiko im russischen Angriffskrieg erhöht.

In einem Interview mit Fox News sagte Kellogg, die Ukraine habe mit dieser Sonderoperation ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, Ziele tief im russischen Territorium anzugreifen. Die Bedeutung der Angriffe liege damit weniger in der Zerstörung der Flugzeuge selbst als in ihrer psychologischen Wirkung auf die russische Führung und das Militär.

Kellogg befürchtet nach eigenen Worten vor allem mit Blick auf einen möglichen Einsatz russischer Atomwaffen eine Eskalation im Ukraine-Krieg. Unter den zerstörten/beschädigten Flugzeugen befinden sich ukrainischen Angaben zufolge auch die atomwaffentauglichen Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-95.

Der US-Gesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, bei einem Treffen mit Wolodymyr Selenskyj im Februar 2025. Kellogg bekräftigte jetzt Nato-Forderungen von Russland.
Der US-Gesandte für die Ukraine, Keith Kellogg (r.), bei einem Treffen mit Wolodymyr Selenskyj im Februar 2025. © Imago

USA: Kellogg warnt Ukraine - Medien in Russland sprechen von Grund für Atomschlag

Kellogg sprach hinsichtlich der Atomwaffen Russlands von einem „Teil des nationalen Überlebenssystems“. Wenn man dieses angreife, erhöhe sich das Risiko, weil man nicht wisse, was der andere tun wird, so Kellogg.

Spannend bleibt derweil, was auf den Angriff der Ukraine auf die russische Flugzeugflotte folgt, mit welchen Gegenschlägen Russland möglicherweise reagiert. „Rache ist unvermeidlich“, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrats und frühere Präsident des Landes, Dmitri Medwedew, bei Telegram.

Zahlreiche russische Blogger und sonstige Medien forderten wütend Vergeltung. Es gebe jetzt einen guten Grund für einen Atomschlag gegen die Ukraine, erklärten etwa die bekannten Blogger von „Two Majors“ auf ihrem Telegram-Kanal mit über einer Million Abonnenten.

Zumindest ein prominenter russischer Politikanalyst, Sergei Markov, mahnte zur Vorsicht und warnte in einem Social-Media-Beitrag, dass der Einsatz von Atomwaffen „zu einer echten politischen Isolation führen würde“. Darüber hinaus ist es nichts Neues, dass extremistische russische Hardliner mit der atomaren Vernichtung der Ukraine drohen. Die Gefahr gänzlich herunterzuspielen, wäre jedoch ebenfalls unangemessen.

Ukraine-Krieg und Russlands neue Nukleardoktrin - wie wahrscheinlich ist ein Atomschlag Putins?

So hatten mehrere russische Beobachter in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass die Zerstörung einer beträchtlichen Zahl russischer strategischer Atombomber durch die Ukraine eine rote Linie für Moskau darstellen könnte. Erst im Herbst 2024 hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die Nukleardoktrin des Landes verschärft.

Seitdem behält es sich der Kreml vor, nicht nur dann auf eine Aggression mit Atomwaffen zu reagieren, wenn es sich um eine Atommacht handelt. Stattdessen reiche es aus, wenn der Aggressor von einer Atommacht unterstützt werde. Frankreich, Großbritannien und natürlich die USA verfügen über Atomwaffen und sind zugleich Verbündete der Ukraine.

Jeder Angriff auf „kritisch wichtige“ militärische Infrastruktur, der „die Reaktionsmaßnahmen der Atomstreitkräfte stört“, können einen atomaren Vergeltungsschlag auslösen, heißt es in der Nukleardoktrin zudem auch.

Jenseits der rechtlichen Regeln in Russland, die ohnehin laut Experten vor allem als Warnung an den Westen zu verstehen ist, dürfte die atomare Hürde weiter hoch bleiben. Mit Blick auf die Folgen für die ganze Welt, auch für Russland, ist ein Atomschlag gegen die Ukraine zum aktuellen Zeitpunkt höchst unwahrscheinlich. (grmo)

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