Gymnasium Penzberg unterstützt Rumänien: 15 Schüler übernehmen das P.u.R.-Seminar
Das P-Seminar des Gymnasiums, das sich der Unterstützung Rumäniens verschrieben hat, hat eine neue Besetzung: Der Jahrgang 2023/2024 übergab an die nachfolgenden Schüler – und berichtete über die Arbeit vor Ort.
Penzberg - Seit vielen Jahren läuft am Gymnasium Penzberg das Projekt Penzberg unterstützt Rumänien, kurz: P.u.R. Dabei organisieren Schüler eines P-Seminars in jedem Jahr Aktionen, um Spenden zu generieren. Am Schuljahresende geht es traditionsgemäß für das Seminar nach Rumänien, wo ordentlich angepackt wird. Vor kurzem erfolgte die Übergabe an die 15. Seminargruppe.
P-Seminar übergibt an Gruppe 2024/2025: Arbeiten vor Ort gehen auch dieses Jahr weiter
Zum Arbeitseinsatz zog es das P.u.R.-Seminar 2023/2024 im vergangenen Sommer in die rumänische Kleinstadt Kleinkopisch. Diese war einst von dem Schwarz aus einer Rußfabrik und von den Belastungen aus der Buntmetallherstellung gezeichnet. Als ehemals dreckigste Stadt Europas zu gelten, ist wohl kaum ein Pfund, mit dem ein Ort wuchern kann. Doch die Zeiten und die Stadt haben sich geändert.
Über die Reise informierte die P.u.R.-Seminargruppe 2023/2024 nun ihre Nachfolger. Zuletzt zählte das Seminar sechs Köpfe, heuer wollen rund 15 Schülerinnen und Schüler Rumänien unterstützen. In Kleinkopisch sollen zwei ehemalige Bauernhöfe hergerichtet werden. In einem Gebäude werden temporäre Wohnmöglichkeiten geschaffen. In einem anderen entstehen Werkstätten, in denen Auszubildende Handwerksberufe erlernen können.
Es handele sich um zwei uralte, verfallene Gebäude, berichtete Lehrerin Anja Wehrberger, die im vergangenen Juli mit ihrem Seminar nach Rumänien gefahren war. Vor Ort wurden alte Dachplatten beseitigt, Schutt entfernt, Müll gesammelt. Letzteres sei „ein Stück weit Sisyphusarbeit“, meinte die Lehrerin, denn das Areal werde auch als Müllablageplatz genutzt.
Sozialer Aspekt: Schüler fahren zum Arbeiten nach Rumänien
Ein P.u.R.-P-Seminar fahre „zum Großteil zum Arbeiten“ nach Rumänien, betonte Wehrberger. Dessen waren sich die Schüler aus dem letzten Seminar bewusst. Man habe von dem Projekt jahrelang etwas mitbekommen, meinte Schülerin Alicia, zum Beispiel über Referate und die Aktionen, mit denen in der Schule Spenden gesammelt werden. Mit Blick auf ihre Seminargruppe meinte sie: „Ich glaube, alle hat der soziale Aspekt gereizt.“
Seit 2010 unterstützt das Gymnasium Penzberg die rumänische Hilfsorganisation Tasuleasa Social. Mehrere Projekte sind im Laufe der Jahre in Kooperation – neben dem Gymnasium Penzberg sind noch eine deutsche und eine rumänische Schule an Bord – entstanden. Darunter die Schaffung eines Walderlebniszentrums in Fintinele, Baumpflanzaktionen und die Realisierung des Wanderwegs Via Transilvanica.
Dörfer in Rumänien sollen mit einem Wanderweg wiederbelebt werden
Letzterer ist derzeit das Großprojekt der Organisation. Es soll ein rund 1000 Kilometer langer Weg durch Transsylvanien entstehen, auf dem Menschen das Land mit seinen historischen und kulturellen Besonderheiten entdecken können. Mit dem Weg werde versucht, Dörfer wiederzubeleben, sagte Seminarleiter Christoph Hopfmüller.
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Die letzte P-Seminargruppe bewanderte einen Abschnitt. Auch die neue Gruppe wird einen Teil des Wegs abgehen. Seine Schüler werden nicht nur in Wanderschuhe, sondern auch in Arbeitshandschuhe schlüpfen und die Kernsanierung der beiden Gebäude fortsetzen. „Es ist schon ein großes Projekt“, sagte Hopfmüller und „ihr seid jetzt ein kleiner Baustein“.
Die Baustein-Metapher darf nicht zu wörtlich genommen werden: Das P-Seminar ist nämlich nicht allein auf dem Projektgelände in Rumänien gefragt. In Penzberg gilt es vorab Spenden zu akquirieren, beispielsweise beim Weihnachtsmarkt oder beim P.u.R.-Service. Auch der Helping Hands Day steht 2025 wieder an.
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