Von Bauprojekten bis zum Wettbewerb: Ein Dorf und sein vielfältiges Programm
An einem europäischen Wettbewerb teilnehmen, aber auch Bauprojekte vorantreiben und mit der Neugestaltung des Bahnhofsumfelds beginnen: Alles das steht heuer in der Gemeinde Huglfing an. Ein Gespräch mit Bürgermeister Markus Huber, der sein Amt nach eigenem Bekunden mit Freude macht.
Europa spielt in diesem Jahr eine wichtige Rolle in Huglfing: Die Gemeinde vertritt beim europäischen Wettbewerb „Entente Florale Europe“ die Bundesrepublik. Sie wurde vor zwei Jahren als einzige der sieben Goldmedaillen-Gewinner beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ als deutscher Vertreter auserwählt. Huglfing hatte sich in dem bundesdeutschen Wettbewerb, wie berichtet, gegen mehr als 1100 Gemeinden mit bis zu 3000 Einwohnern durchgesetzt.
„Müssen das Rad nicht neu erfinden“
„Wir müssen deshalb aber das Rad nicht neu erfinden“, meint Bürgermeister Markus Huber. Zusammen mit seinem Vorgänger Bernhard Kamhuber ist der Rathaus-Chef gerade dabei, die Präsentationen bei den drei Jury-Rundgängen des gewonnenen Zukuftswettbewerbs durchzuackern: „Wir dürfen und sollen ja auch die Maßnahmen präsentieren, die uns damals zum Sieg verholfen haben.“ Auf alle Fälle ist, wie auch schon in den Jahren zuvor, wieder das Engagement der Huglfinger gefragt.
Viel Zeit und Engagement werden Huber und die Mitarbeiter der Verwaltung in den Neubau der Grund- und Mittelschule Huglfing stecken müssen. Es handelt sich zwar um ein Projekt des Schulverbands der Gemeinden Huglfing, Eglfing und Oberhausen. Huglfing aber als größte Gemeinde und Sitz der Schule hat praktisch die Bauaufsicht.
Schulhausbau für 24 Millionen
Der Fahrplan: Nach dem Start der Planungsphase mit dem Architekten und Projektsteuerer werden im ersten Quartal die Fachplaner beauftragt. Ende des Jahres sollen Eingabeplanung und Genehmigung für den 24-Millionen-Bau abgeschlossen sein.
Bei einer gemeindeeigenen Anlage wird im April der Bau beginnen: Am „Alten Sportplatz“ wird bezahlbarer Wohnraum (zehn Euro pro Quadratmeter) errichtet. Das Haus komplettiert das neue Wohngebiet, in dem auch zahlreiche Ein- und Zweifamilien- sowie Reihenhäuser errichtet werden. Die Grundstücke für die knapp 30 Häuser werden verkauft, das vom Staat geförderte dreigeschossige Wohnhaus behält die Gemeinde. Wenn der Bau in etwa eineinhalb Jahren fertig ist, werden die 18 Wohnungen angeboten: „Die Gemeinde kann frei entscheiden, an wen vermietet wird.“
Neugestaltung des Bahnhofsumfeld soll starten
Nach einer Verzögerung geht es heuer mit der Neugestaltung des Bahnhofsumfelds in Huglfing los. Eigentlich sollten die Arbeiten rund um das Gebäude, das die Gemeinde im Jahr 2006 von der DB gekauft hatte, bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres beginnen: „Der Gemeinderat hat das Projekt aus finanziellen Gründen verschoben“, so Huber. Es sollen unter anderem der Wartebereich eingehaust und die Fahrradstellplätze sowie die Außenflächen am Café „Hey Schaffner“ neu gestaltet werden.
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Es stehen auch kleine Arbeiten an, die aber – zumindest für die Betroffenen – große Wirkung haben: So wird im Rahmen der Städtebauförderung in das Leichenhaus am Friedhof ein öffentliches WC eingebaut. In der Kita Huglhupf wird ein Klettergerüst gebaut und die Küche erneuert.
Bürgermeister mit „viel Herzblut“
Der 50-jährige Markus Huber leitet die Gemeinde hauptamtlich: „Den Bürgermeister kann man nicht ehrenamtlich machen – entweder ganz oder gar nicht.“ Er hat den Job bisher, wie er sagt, mit „viel Herzblut“ gemacht. Er sei mit Freude und Engagement dabei, auch dank des „tollen Gemeinderats“. Deshalb will er auch erneut kandidieren.
Ralf Scharnitzky
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