Teurer Hallenbad-Abriss: Stadt Geretsried rechnet mit Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Das Hallenbad an der Jahnstraße soll 2026 abgerissen werden. © Peter Herrmann

Seit über drei Jahren ist das alte Hallenbad an der Jahnstraße in Geretsried geschlossen. Vor Kurzem legte Ingenieur Johannes Voit dem Stadtrat ein Konzept zum Abriss vor.

Geretsried – Das Hauptaugenmerk galt zunächst einer Schadstoffuntersuchung. So wurden bereits 2022 Proben von den Dämmstoffen der Dachkonstruktion und der Lüftungsanlage im Keller entnommen. „Asbest konnten wir nicht entdecken“ versicherte Voit.

Stadt Geretsried rechnet mit Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro

Die Entsorgung des Bauschutts soll nun die Stadt übernehmen, um so den Aushub und die Menge des belasteten Materials kontrollieren zu können. Der endgültige Abbruch soll dann im Winter 2025/2026 erfolgen. Die Verfüllung der Baugrube ist im zweiten Quartal 2026 vorgesehen.

Um Kosten zu sparen, empfahl Voit eine Verknüpfung mit den parallel stattfindenden Bauarbeiten an der nahegelegenen Mittelschule. Dort müsse im Zuge der Erweiterungsmaßnahmen eine Baugrube ausgehoben werden.

„Dieser Aushub beträgt etwa 5.000 Kubikmeter“, schätzt der Ingenieur. Diese Menge würde ausreichen, um die etwa 4,50 Meter tiefe Hallenbadgrube zu füllen. Zuvor müsste der Boden wegen des Grundwasserschutzes mit „komplett sauberem Kiesmaterial“ überdeckt werden.

In der anschließenden Debatte blickte Stadtrat Patrik Kohlert (Geretsrieder Liste) schon etwas weiter voraus. „Bevor wir die Grube befüllen, sollten wir uns Gedanken über die Nachnutzung machen“, forderte er.

Keine Option: Altes Hallenbad in Geretsried stehenzulassen

Bürgermeister Michael Müller (CSU) verwies daraufhin auf dringend benötigte Erweiterungsflächen zur Sportausübung. Sportreferent Wolfgang Werner (SPD) regte an, den Arbeitskreis „Zukunft Sport“ zu reaktivieren und Nutzungsvorschläge zu sammeln. „Was kostet es denn, nichts zu tun?“, fragte Detlev Ringer (Grüne) in die Runde. Die Option, das Gebäude stehenzulassen und anderweitig zu nutzen, stand jedoch vorerst nicht zur Diskussion.

Der Stadtrat nahm schließlich das Abbruchkonzept zur Kenntnis und beschloss einstimmig, das Ingenieurbüro Voit mit der Erarbeitung einer Kostenberechnung zu beauftragen. Danach soll im kommenden Frühjahr eine weitere Beschlussfassung erfolgen.

Zudem erhielt die Verwaltung den Auftrag, unter Berücksichtigung des Sportentwicklungsplans einen Vorschlag für eine Nachnutzung vorzulegen.

Für das Vorhaben sind 1,5 Millionen Euro im Haushalt der Stadt eingeplant. Nach Einbrüchen und Vandalismusvorfällen von Jugendlichen ist das alte Hallenbad mittlerweile mit einem Bauzaun abgesperrt und gesichert.

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare