VW unter Druck: Werden Werke in Deutschland an China verkauft?
Stehen deutsche VW-Werke vor einem Verkauf an chinesische Autobauer? Berichte legen nahe, dass die Werke in Osnabrück und Dresden ins Visier asiatischer Investoren geraten sind.
Wolfsburg – Der Autobauer Volkswagen steht vor der Herausforderung, eigene wirtschaftlichen Ziele anpassen zu müssen. Neue Investitionen sind jedoch unausweichlich, ebenso wie weitere Sparmaßnahmen, neben den bisher bekannten Ansätzen. Für Donnerstag und Freitag (31. Januar) hat Konzernchef Oliver Blume nun eine interne Zielklausur, ein sogenanntes„Target Summit“ in Berlin anberaumt. Unterdessen wollen Gerüchte nicht verstummen, dass chinesische Investoren in deutsche VW-Werke einziehen könnten. Ein Firmensprecher äußert sich zu den Spekulationen.

Volkswagen unter Druck: Stehen deutsche Werke vor dem Verkauf an chinesische Autobauer?
Wie Reuters am Dienstag (28. Januar) berichtete, hat VW-Chef Oliver Blume bestätigt, Gespräche mit den chinesischen Joint-Venture-Partnern des Unternehmens über deren Expansionspläne in Europa geführt zu haben. Die Aussagen sollen auf einer Konferenz getätigt worden sein, die von Die Welt organisiert wurde.
Auf Nachfrage von IPPEN.MEDIA erklärte ein VW-Sprecher zu möglichen Verhandlungen mit Herstellern aus China am Donnerstag (30. Januar): „Die Äußerungen von Oliver Blume auf einer Veranstaltung der WELT-Gruppe, bezogen sich nicht auf konkrete Gespräche zur Zukunft von Werken in Deutschland“. Vielmehr habe sich der CEO der Volkswagen Group, allgemein für Investitionen in Europa ausgesprochen – „auch von chinesischen Unternehmen“.
Chinas Interesse an Deutschland: VW-Werke in Osnabrück und Dresden im Fokus?
Fakt ist: Volkswagen arbeitet eng mit seinen Joint-Venture-Partnern SAIC, FAW und JAC in China zusammen und hält Anteile am E-Auto-Startup Xpeng. Tatsache ist ebenso: Bisher besitzt keiner dieser Partner eine Produktionsstätte in Europa, während einigen VW-Werken wohl die Schließung droht.
Ob bereits konkrete Gespräche mit einem der potenziellen chinesischen Investoren über einen Standort in Deutschland geführt wurden, ist jedoch unklar: „Generell haben wir erklärt, dass wir uns für die Weiternutzung des Standortes Osnabrück einsetzen, nachdem die Produktion des einzigen derzeit dort gefertigten Fahrzeugs, des VW T-Roc, Mitte 2027 ausläuft“, erklärt der VW-Sprecher.
VW-Sprecher: „Ziel muss es sein, für beide Werke eine nachhaltige Lösung zu finden“
In Dresden werde die Fahrzeugproduktion in der Gläsernen Manufaktur Ende 2025 auslaufen. Auch hier arbeite man „an alternativen Optionen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, dass sich die Volkswagen AG an einem Fremdkonzept beteiligt.“ Darüber hinaus möchte man sich nicht zu weiteren theoretischen Optionen oder Spekulationen äußern:. „Ziel muss es sein, für beide Werke eine nachhaltige Lösung zu finden, die die Interessen des Unternehmens und der Beschäftigten in Einklang bringt.“