Ein Drohnenangriff legte am Donnerstag den Flughafen München lahm. Viele Maschinen wurden umgeleitet. Auf einem Flug wurde es hitzig.
München/Wien – Es ist das Thema, das seit Donnerstagabend in aller Munde ist: Drohnen legen den Flughafen München lahm. Nicht einmal, sondern gleich zweimal hintereinander meldet Deutschlands zweitgrößter Flughafen Drohnen-Alarm. Der Flugbetrieb fiel am Donnerstagabend sowie Freitagabend weitgehend aus. Tausende Passagiere mussten am Flughafen im Erdinger Moos ausharren. Zudem wurden an beiden Tagen viele Flüge nach München an andere Flughäfen umgeleitet. Wie nun bekannt wurde, spielten sich auf einem Flug aus Portugal chaotische Szenen ab.
Dutzende Flugzeuge nach Drohnen-Alarm in München umgeleitet – Passagiere gehen auf die Barrikaden
Am Donnerstag mussten laut Angaben des Flughafens München 15 Flüge umgeleitet werden. Einer davon war Flug TP556 der portugiesischen Airline Tap Air Portugal aus Lissabon. Die Airline gehört zur Star Alliance und steuert München regelmäßig an. Doch anstelle der bayerischen Landeshauptstadt bekamen die Reisenden des Fluges am Donnerstag den Flughafen Wien-Schwechat in Österreich zu sehen. Dort landete die Maschine vom Typ Airbus A320 um kurz vor Mitternacht, wie Aufzeichnungen von Flightradar24 belegen.
An Bord des Fluges befand sich auch Ex-Regierungssprecher Béla Anda. Gegenüber der Bild schilderte der ehemalige stellvertretende Chefredakteur des Mediums teils chaotische Szenen, die sich an Bord des Fluges abspielten. „Kurz vor München gab es eine Durchsage auf Englisch: ,Meine Damen und Herren, wir werden nicht in München landen. Unser Ausweichflughafen ist Wien. Grund ist ein Drohnenangriff.‘“, erklärte Anda.
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Passagiere rebellieren an Bord von München-Flug – Verzweiflung war groß
Panik sei an Bord keine ausgebrochen. „Es war eher ungläubiges Staunen, einige stöhnten“, so der Ex-Regierungssprecher zur Bild. Der Chef der Kabinencrew habe sich Zeit genommen und mit vielen Passagieren gesprochen. Nach einer kurzen Schleife über Füssen nahm die Maschine dann Kurs auf Wien und landete dort gegen 23:58 Uhr. Den Passagieren wurde laut Anda dann mitgeteilt, dass alle Hotels in der österreichischen Bundeshauptstadt belegt seien.
„Plötzlich hieß es, das Flugzeug wird betankt und fliegt wieder zurück nach Lissabon. Als die Leute dann rebellierten, haben sie alle Passagiere aussteigen lassen, die aussteigen wollten“, so Anda weiter. Rund ein Drittel der Passagiere habe sich jedoch entschieden, zurück nach Lissabon zu fliegen und München am Freitagmorgen erreichen zu wollen. Die Koffer der Passagiere verblieben alle im Flugzeug und seien laut dem Ex-Regierungssprecher verspätet nach München gebracht worden. Einige Passagiere seien verzweifelt gewesen, da sie Anschlussflüge in München gehabt hätten.
Anda selbst blieb laut eigener Aussage am Flughafen Wien und setzte seine Reise nach München am Freitag um 6 Uhr mit dem ersten Flieger nach München fort. (Quelle: Bild und Flightradar24) (jr)