Kurz vor Europawahl: Union stärkste Kraft – drei Parteien teilen sich zweiten Platz
Die Union darf laut einer neuen Umfrage auf einen klaren Sieg bei der Europawahl in Deutschland hoffen. AfD, SPD und Grüne liegen gleichauf.
Berlin – Die Union darf sich freuen: Kurz vor der Europawahl 2024 liegen CDU und CSU in Deutschland klar auf Siegeskurs. Das geht aus einer neuen Umfrage hervor. Im aktuellen ZDF-„Politbarometer Extra“ zur Wahl am 9. Juni kommen CDU und CSU gemeinsam auf 30 Prozent. Sollte sich dieses Ergebnis bestätigen, wäre die Union klar die stärkste Kraft. Sie könnte damit ihr Ergebnis der letzten Europawahl 2019 (28,9 Prozent) leicht verbessern.

Wer aber wird bei der Europawahl 2024 hinter der Union landen? Diese Frage ist auch nach dieser Umfrage noch völlig offen. Klar ist nur, dass sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen AfD, SPD und den Grünen abzeichnet. Alle drei Parteien stehen den Angaben zufolge bei 14 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Wahl vor fünf Jahren lag die SPD bei 15,8 Prozent, elf Prozent der Wahlberechtigten hatten für die AfD gestimmt. Dagegen müssen die Grünen mit deutlichen Verlusten rechnen. Ihr damaliges Ergebnis von 20,5 Prozent dürften sie diesmal klar verfehlen.
Umfrage zur Europawahl: Union weit vorn, Grüne müssen mit großen Verlusten rechnen
Auf ein solides Resultat darf der Umfrage zufolge das BSW rechnen. Das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht darf aus dem Stand auf sieben Prozent der Stimmen hoffen. Damit liegt das BSW deutlich vor der FDP, die derzeit nur noch auf vier Prozent kommt (2019: 5,4 %). Bei jeweils drei Prozent landen in der Umfrage Linke (2019: 5,5 %) und Volt (2019: 0,7 %).
Partei | Ergebnis in Prozent |
---|---|
CDU/CSU | 30 |
SPD | 14 |
Grüne | 14 |
AfD | 14 |
BSW | 7 |
FDP | 4 |
Linke | 3 |
Volt | 3 |
Sonstige | 11 |
Die Forschungsgruppe Wahlen betonte allerdings, dass die Umfragewerte nur das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wiedergäben – sie seien keine Prognose für den Wahlausgang. Zudem wüssten derzeit 42 Prozent der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollten. Dennoch bestätigt das ZDF-Politbarometer den Trend anderer Meinungsforschungsinstitute. Alle aktuellen Umfragen weisen jedenfalls ähnliche Werte auf.
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Immerhin 61 Prozent bekundeten in der Umfrage ein starkes oder sehr starkes Interesse an der Wahl – ein weniger starkes oder kein Interesse gaben 38 Prozent an. Das spreche dafür, dass sich die Wahlbeteiligung in der Größenordnung von 2019 bewegen werde.
In diesen Tagen wählen die Bürgerinnen und Bürger der 27 EU-Staaten ein neues Europaparlament. Den Auftakt machten am 6. Juni die Niederlande. In den meisten Ländern wird am Sonntag gewählt. Auch in Deutschland sind die Menschen am 9. Juni aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. (cs/dpa/AFP)
Hinweis: Die Forschungsgruppe Wahlen befragte für das „Politbarometer Extra“ am 5. und 6. Juni insgesamt 1223 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch und online. Die mögliche Fehlerquote liegt bei circa zwei bis drei Prozentpunkten.