Urlauber halten unbekanntes Strand-Tier in der Hand: Es ist eine der giftigsten Arten weltweit

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Touristen posieren ahnungslos mit einem der giftigsten Tiere der Welt am Strand. Was sie nicht wissen: Ein einziger Biss kann tödlich enden.

Manila (Philippinen) – Sonne, Sand und türkisblaues Wasser: Für viele Urlauber ist das Strandparadies auf den Philippinen der Inbegriff von Erholung. Doch manchmal lauert das größte Risiko direkt unter der Wasseroberfläche und sieht auf den ersten Blick sogar harmlos aus.

Kürzlich sorgte genau hier ein Video vom Videodienst Newsflare für Aufsehen: Touristen posieren auf den Philippinen mit einer winzigen, blau leuchtenden Krake in der Hand. Doch die blaugeringelte Krake ist kein ungefährliches Souvenir, sondern trägt ein hochgefährliches Nervengift in sich.

Großer Blaugeringelter Krake Hapalochlaena lunulata sehr giftig Bunaken Nationalpark Sulawesi, 21.8.2016
Schön, aber tödlich: Die blaugeringelte Krake gehört zu den giftigsten Tieren der Welt. © imagebroker/IMAGO

Ein harmloser Urlaubsfund – mit tödlichen Folgen?

Die Art Hapalochlaena maculosa, auch „kleine blaugeringelte Krake” genannt, misst kaum mehr als 5,7  Zentimeter Mantellänge – genug, um unbeachtet sich in Handtüchern oder Felslöchern zu stecken. Sie kommt vor allem an den Küsten Australiens, den Philippinen, Indonesien und Neuguinea vor und hält sich bevorzugt in flachen Gewässern und Gezeitentümpeln auf.

Ihr auffälliges Muster aus leuchtend-blauen Ringen ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine deutliche Warnung an potenzielle Feinde – und an ahnungslose Urlauber.

Das Gift der blaugeringelten Krake: Lähmung und Atemstillstand binnen Minuten

Was die blaugeringelte Krake so gefährlich macht, ist ihr hochwirksames Nervengift Tetrodotoxin – ein Gift das auch bei den invasiven Strudelwürmern zu finden ist. Laut oceanconservancy ist dieses Gift in der Krake etwa 1000-mal stärker als Zyanid und reicht aus, um 26 Menschen innerhalb von Minuten zu töten.

Das Tückische: Oft wird der Biss kaum bemerkt. Doch schon nach wenigen Minuten können Symptome wie Taubheit, Lähmungen und schließlich Atemstillstand auftreten. Ohne sofortige Beatmung droht der Tod durch Ersticken.

Biss einer blaugeringelten Krake: Warum jede Sekunde zählt

Obwohl die Tiere nicht aggressiv sind und nur bei Bedrohung zubeißen, kommt es immer wieder zu gefährlichen Begegnungen. In Australien wurden in den letzten hundert Jahren drei tödliche Bisse dokumentiert. Es gibt kein bekanntes Gegenmittel. Jedoch können Opfer gerettet werden, wenn sofort eine künstliche Beatmung eingeleitet wird.

Biologen und Rettungsdienste warnen eindringlich: Bei Sichtung ungewöhnlicher Meeresbewohner Finger weg. Im Zweifel gilt: Nur anschauen, nicht anfassen. Bereits der kleinste Kontakt kann tödlich sein. Doch nicht nur in fernen Ländern wie den Philippinen sollten Urlauber vorsichtig sein. Auch in europäischen Ländern ist Vorsicht geboten: So sorgt eine giftige Galeere für Aufruhr auf den Balearen-Inseln und in Kroatien treiben tödliche Schlangen ihr Unwesen. (pk)

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