Treibhausgasneutrale Verwaltung: Landkreis Miesbach will Emissionen reduzieren
Der Landkreis Miesbach setzt sich das Ziel, das die Verwaltung bis zum Jahr 2034 treibhausgasneutral werden soll. Der Umweltausschuss fasst Empfehlungsbeschluss.
Miesbach – Der Landkreis hat sich ein hehres Ziel gesetzt. Die Verwaltung soll bis zum Jahr 2034 treibhausgasneutral werden. Das bedeutet, „dass alle Emissionen auf netto-null runter sollen“, wie Veronika Halmbacher vom Klimaschutzmanagement am Landratsamt am vergangenen Mittwoch im Kreis-Umweltausschuss erläuterte.
Treibhausneutrale Verwaltung: Landkreis Miesbach will Emissionen reduzieren
„Zweifel“ hat Balthasar Brandhofer, dass Treibhausgasneutralität zu erreichen ist. „Das gibt es nicht“, sagte er, da bei jeder Tätigkeit Emissionen entstünden. Zwar gebe es auch die Möglichkeit der CO2-Kompensation, indem der Emissionsausstoß durch die Unterstützung eines Umweltprojekts rechnerisch ausgeglichen wird. Doch dies, erklärte Klimaschutzmanagerin Antonia Rüede-Passul, wird nicht angestrebt. „Wir versuchen, es so zu erreichen“, sagte sie.
„Wir brauchen das Ziel und es darf ruhig ehrgeizig sein“, betonte Landrat Olaf von Löwis und fügte hinzu: „Wir müssen uns jetzt auf den Weg machen“. Dass dieser wohl durch „viele kleine Schritte“ bewältigt werden muss, ist Paul Fertl (SPD) überzeugt. „Das ist ein dynamischer Prozess“, der ständig evaluiert und gegebenenfalls justiert werden soll. „Wir müssen in jedem Bereich was tun“, sagte Fertl.
Beschluss umfasst 40.000-Euro-Budget
Dass bereits einiges läuft und in die Wege geleitet ist, erklärten Halmbacher und Rüede-Passul. So werde sich etwa der Energieverbrauch in großen Liegenschaften durch bereits beschlossene Sanierungen wie etwa des Gymnasiums Tegernsee und der Landkreis-Sporthallen Tegernsee und Hausham deutlich verringern. Ein großer Posten in der bereits vorliegenden Energiebilanz ist auch die Schülerbeförderung. Hier ist der Landkreis auf die Busunternehmen angewiesen und welche Fahrzeuge sie einsetzen, wie Christian Köck (CSU) anmerkte.
Die Aufträge müsse der Kreis vielleicht anders vergeben, als es der jetzige Beschluss vorgebe. „Da müssen wir ehrlich sein“, sagte Köck. Einen „gewissen Nebel“ nannte von Löwis die Unwägbarkeiten, plädierte aber, die Herausforderung anzugehen, „sonst hinken wir immer hinterher“. Der Beschluss umfasst auch ein 40.000-Euro-Budget, „damit wir mit kleineren Maßnahmen anfangen können“, wie Rüede-Passul erklärte. Das war einigen Räten zu vage, sie hätten gern mehr konkrete Vorhaben als nur eine bessere Mülltrennung in der Kreisbehörde gehört. „Da wird nichts rausgeschleudert“, versprach der Landrat.
Das Geld sei nötig, damit die Arbeit beginnen kann. „Und wenn das Geld nicht benötigt wird, wird‘s auch nicht ausgegeben“, betonte er. Der Ausschuss stimmte zu, die Entscheidung obliegt dem Kreistag, der am 2. Oktober zusammenkommt.
Meine news
Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.