„Erstaunlich“: Uralte Vulkanasche enthüllt rätselhafte Ausbrüche vor tausenden Jahren

Wissenschaftler im US-Bundesstaat Wyoming haben Hinweise auf zwei mysteriöse Vulkanausbrüche entdeckt, die älter sind als der letzte Ausbruch des Supervulkans Yellowstone. Die Ascheablagerungen wurden unter dem Lava Creek Tuff gefunden, einer großen Masse verdichteter Vulkanasche, die vor 631.000 Jahren entstanden ist, heißt es in einem Beitrag des Yellowstone-Vulkan-Observatoriums.

Madison Myers, Professor an der Montana State University, erklärte gegenüber „Live Science“: „Zuerst dachte ich, die Topographie sei kompliziert. Aber als wir herumliefen, konnten wir deutlich sehen, dass es zwischen den weißen Ascheschichten noch andere Einheiten gab. Es war erstaunlich.“ Das Team war „schockiert“, als es Spuren unbekannter, älterer Eruptionen entdeckte.

Gebiete Asche im Vergleich
Gebiete in den USA, die einst von der Asche der gigantischen Yellowstone-Eruptionen vor 2 Millionen und 630.000 Jahren bedeckt waren, im Vergleich zum Aschefall der 760.000 Jahre alten Eruptionen der Long Valley Caldera in Mammoth Lakes, Kalifornien, und der Eruption des Mount St. Helens, Washington, 1980. USGS/ "Windows into the Earth, The Geologic Story of Yellowstone and Grand Teton National Park", Robert B. Smith and Lee J. Siegel, Oxford University Press, 2000.

Asche könnte von anderen Vulkanen als Yellowstone stammen

Untersuchungen ergaben, dass eine der Ascheablagerungen von der gigantischen Eruption des Bishop Tuff in Kalifornien vor 767.000 Jahren stammen könnte. „Eine der Ablagerungen enthielt Biotit, ein Mineral, das in den meisten Yellowstone-Eruptionen nicht vorkommt“, sagte Myers laut „Live Science“. Die Herkunft der zweiten Ascheablagerung bleibt jedoch ein Rätsel.

Erste Tests und die Methode der Argon-Geochronologie sollen die Herkunft der Ascheablagerungen klären. „Die Ergebnisse der Argon-Datierung werden frühestens in diesem Sommer vorliegen“, sagte Myers laut „Live Science“. Sie könnten helfen, Alter und Herkunft der Ablagerungen zu bestimmen und das Rätsel um die in Wyoming konservierte Vulkanasche zu lösen.

Supervulkan Yellowstone - Gefahr für die Menschheit?

  • Der Yellowstone-Vulkan liegt unterhalb des gleichnamigen Nationalparks in den USA und gilt als Supervulkan.
  • Ein Hotspot ist der Ursprung des rund 17 Millionen Jahre alten Vulkansystems.
  • Der Vulkan verursacht jährlich bis zu 2000 meist schwache Erdbeben.
  • In den letzten Jahren konnten mit geodätischen Messgeräten Deformationen und Absenkungen in der Region genau verfolgt werden.
  • Größere Ausbrüche werden in naher Zukunft nicht erwartet.
  • Die letzten großen Eruptionen fanden vor 2,1 Millionen, 1,3 Millionen und 640.000 Jahren statt.
  • Spätere Eruptionen waren weniger katastrophal.
  • Die letzten kleineren Eruptionen waren lokale Dampfexplosionen vor etwa 3.350 Jahren.

Forscher entdecken uralte Lebensformen in heißen Quellen eines Supervulkans 

Kürzlich wurde an dem Supervulkan eine andere Entdeckung gemacht. Forscher haben in den heißen Quellen Conch Spring und Octopus Spring im Yellowstone-Nationalpark uralte Lebensformen gefunden. Die Entdeckung ist das Ergebnis von zwei Jahrzehnten intensiver Forschung und wurde kürzlich in der Fachzeitschrift „Nature Communications" veröffentlicht. 

Die heißen Quellen, die Temperaturen um 88 Grad Celsius und sauerstoffarme Bedingungen bieten, beherbergen drei Arten thermophiler Mikroben. Diese Lebensformen könnten wichtige Einblicke in das Leben auf der Erde vor rund 2,4 Milliarden Jahren geben, als sich der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre drastisch änderte.