Digitale Rekonstruktion der Titanic bringt dramatische Erkenntnisse ans Licht
In einem neuen Dokumentarfilmprojekt konnten Forscher die letzte Nacht der Titanic rekonstruieren, in der das Schiff zuerst einen Eisberg rammte und dann auseinanderbrach und sank. Dazu nutzte das Team fortschrittliche Technologie, um die detailliertesten digitale Rekonstruktion des Schiffes anzufertigen, die jemals erstellt wurde.
Mithilfe modernster Unterwasser-Scanning-Technologie und über 715.000 digitalen Bildern wurde das Wrack der Titanic als präziser 1:1-Digitalzwilling rekonstruiert. Dieser wurde in dem neuen Film „Titanic: The Digital Resurrection“ und zeigt, wie das 270 Meter lange Schiff, das einst als „unsinkbar“ bezeichnet wurde, auseinandergerissen wurde.
5 Fakten über die Titanic
- Start der Jungfernfahrt
Die Titanic startete ihre erste Reise am 10. April 1912 in Southampton (England) mit 2240 Passagieren und Crew an Bord – Ziel war New York City. - Zusammenstoß mit einem Eisberg
Am 4. Tag der Reise rammte die Titanic einen Eisberg. Die Crew versuchte noch, nach links auszuweichen, aber der Eisberg schrammte die rechte Seite (Steuerbord) und riss viele Löcher in den Rumpf. - Schneller Untergang in eisigem Wasser
Die Titanic sank in weniger als 3 Stunden am 15. April 1912. Sie zerbrach und verschwand im Atlantik, wo das Wrack heute noch liegt – in 3800 Metern Tiefe! - Nicht genug Rettungsboote
Es gab zu wenige Rettungsboote für alle. Viele Menschen konnten nicht gerettet werden, obwohl noch Boote halb leer ins Wasser gingen. - Über 1500 Tote – eine Tragödie
Mehr als 1500 Menschen kamen ums Leben. Heute ist die Titanic eines der bekanntesten Schiffsunglücke der Geschichte.
Team findet heraus, dass das Schiff gewaltsam zerrissen wurde
Die Filmemacher von „Atlantic Productions“ folgten drei Wochen einem Team des Meeresbodenerkundungsdienstes Magellan, dessen Fokus Hightech-Unterwasservermessungen mit Hilfe von Sonar, Robotern und 3D-Modellen ist. Laut eigener Aussage handele es sich um das größte Unterwasser-Scanprojekt seiner Art.
So hat das Team beispielsweise Bruchstücke des Schiffsrumpfs zusammengesetzt und dabei herausgefunden, dass die Titanic gewaltsam zerrissen wurde und nicht einfach in zwei Teile zerbrach. Außerdem bietet der Film auch Einblicke in die Handlungen einiger der tapferen Besatzungsmitglieder.
Schiffsingenieure opferten ihr Leben, um andere zu retten
Das Team fand ein Dampfventil in geöffneter Stellung, wonach die Schiffsingenieure weiterarbeiteten, während die Titanic sank. Diese Ingenieure opferten ihr eigenes Leben, um andere zu retten, und hielten den Strom an, damit Notsignale gesendet werden konnten.
Das Team untersucht auch Hunderte von persönlichen Artefakten, die im Wrack erhalten geblieben sind, darunter Taschenuhren, Geldbörsen und ein Haifischzahnanhänger, die sie mit den ursprünglichen Besitzern der Objekte in Verbindung bringen.
Am heutigen Donnerstag (10. April) jährt sich die Jungfernfahrt der Titanic über den Atlantik zum 113. Mal, während am Montag und Dienstag (14. und 15. April) der Jahrestag ihres Untergangs begangen wird. „Titanic: The Digital Resurrection“ wird am Freitag (11. April) auf National Geographic ausgestrahlt.
Kreuzfahrtschiff kollidiert mit Eisblock in Alaska
Welche Angst das Unglück der Titanic noch heute, fast 113 Jahre später, bei vielen Menschen auslöst zeigte sich bei diesem Vorfall im letzten Jahr: Ein Kreuzfahrtschiff der Carnival Cruise Line kollidierte im Tracy Arm Fjord in Alaska mit einer Eisscholle.
Passagierin Cassandra Goskie beschrieb das Ereignis auf TikTok als „Titanic-Moment“ und berichtete dramatisch: „Wenn wir sterben, dann war es das verdammt noch mal wert“. Laut der Reederei blieb das Schiff unbeschädigt und setzte seine Reise wie geplant fort.