Aufgalopp zum Kaltenberger Ritterturnier
Noch liegt eine trügerische Ruhe über dem Gelände von Schloss Kaltenberg. Die Marktstände sind aufgebaut, die Bühnen bereit, die Stunts, Choreografien und Dialoge der Arena-Show sitzen. Am Freitag, 12. Juli, startet das Kaltenberger Ritterturnier mit der Gauklernacht, bevor ab Samstag die Ritter die Klingen kreuzen.
Kaltenberg - Heinrich Prinz von Bayern verspricht „die hoffentlich beste Arena-Show“, seit er vor elf Jahren die Leitung des Mittelalterspektakels übernommen hat. „Tag der Vergeltung“ lautet heuer der Titel der Geschichte. „Es wird viele tolle Bösewichte und tolle Helden geben“, kündigt Heinrich von Bayern beim Pressetermin vor der Premiere an. „Und eine schamanische Reise in die Geisterwelt.“
Dass die französischen Stuntreiter der Gruppe Cavalcade unter der Leitung von Mario Luraschi halsbrecherisch durch die Arena galoppieren werden, versteht sich. Doch heuer wurden die Kampfszenen mit rund 200 Beteiligten und einem Streitwagen noch aufwändiger choreografiert, berichtet Stunt-Regisseur Frédéric Laforet. „Die Pferde spielen eine größere Rolle, und es werden mehr Figuren involviert sein. Wir haben die Schlacht um Kaltenberg vollkommen neu erfunden.“
Erstmals werden Fahnenträger zu Pferd und Fahnenschwinger zu Fuß gemeinsam auftreten und prachtvolle Bilder entstehen lassen – für die Zuschauer Gelegenheit zum Durchatmen nach einer rasanten Kampfszene zum Auftakt.
Das Programm verspricht außerdem eine anmutige Freidressur, für die Sylvie Willms verantwortlich zeichnet. Sie ist erstmals in Kaltenberg dabei und hat ihren elfjährigen Sohn Iwan mitgebracht. Beide spielen auch in der Geschichte mit – Willms in der Rolle der Herzogin Margaretha, Iwan in der ihres Sohnes. „Ich hatte schon viel vom Ritterturnier gehört und bin ganz begeistert. Das ist wirklich etwas Besonderes hier“, sagt die in Frankreich lebende Belgierin.
Autor Thomas Limpinsel hat sich „ganz besonders viele fein gezeichnete Charaktere“ einfallen lassen, wie er erzählt – darunter auch eine ganze Palette an Bösewichten. Der zentrale Finsterling bleibt zwar der Schwarze Ritter, verkörpert von Ludovic Gortva. Doch ihm stehen diverse illustre Spießgesellen zur Seite – Attila der Mongole, Ritter Eberwin in einer Wildschweinrüstung, Lyssa mit vergifteter Lanze und Kato, ein Samurai. In einem der Kostüme wird der frühere Schwarze Ritter Frédéric Laforet stecken – allerdings unkenntlich. Welche Rolle er spielt, möchte er vorab nicht verraten.
Auf der Seite der Guten kämpft Marco Luraschi als Ulrich der Starke, unterstützt von einem Amazonen-Heer und einem geheimnisvollen Schamanen. Neu ist, dass in der Show mehr Wert auf Dialoge gelegt wird. „Die Figuren haben viel mehr zu erzählen als in früheren Jahren“, so Autor Limpinsel. Choreografin Janne Geest verspricht traumhafte Tanzszenen mit Totentanz und Ausflug in eine Geisterwelt.
Neben der zweistündigen Live-Show erwartet die Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm mit einem Totentanz, Musikgruppen auf fünf Bühnen, mittelalterlichem Lagerleben, Handwerker-, Essens- und Getränkeständen. Für Heinrich von Bayern steht fest: „Wenn man das Kaltenberger Ritterturnier nicht kennt, ist das eine Kulturlücke. Das hier ist ein Film in echt, in Bayern produziert und erdacht.“
Tickets gibt es auf ritterturnier.de. Veranstaltungstage sind Freitag, 12. Juli, mit der Gauklernacht (ohne Turnier) und dann Freitag, 19. und 26. Juli, Samstag, 13., 20. und 27. Juli, sowie Sonntag, 14., 21. und 28. Juli.