Der Pollinger Feuerwehrverein setzt auf personelle Kontinuität: Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung wurden Vorsitzender Markus Pawlowski und sein Team für eine weitere Wahlperiode im Amt bestätigt. Erfreulich: Die Pollinger Floriansjünger stehen beim Nachwuchs hoch im Kurs.
Polling – Na, das wäre ein wirklich unpassender Zeitpunkt gewesen: Mitten im Kommandantenbericht von Sebastian Boscolo schlug der Piepser von Kreisbrandmeister Karl Neuner Alarm. „Sollen wir uns bereit machen, Karl?“, fragte Boscolo in Richtung Neuner. Doch der winkte ab: „Nein, schaut nach Schmarrn aus.“ Nach kurzem Gelächter im Stüberl des Feuerwehrgerätehauses konnte die Jahreshauptversammlung des Pollinger Feuerwehrvereins weiter gehen. Gab es in der Vergangenheit schon mal unüberhörbare Kritik an der Gemeinde, verlief die diesjährige Zusammenkunft entspannt und harmonisch.
43 Einsätze im vergangenen Jahr
Boscolo berichtete in seiner Rückschau auf das Jahr 2024 von 43 Einsätzen (u.a. abwehrender Brandschutz und technischer Hilfsdienst) mit 980 Einsatzstunden: „Das war etwas weniger als im Vorjahr, aber immer noch relativ viel.“ Immer öfter werden die Pollinger Floriansjünger zu Einsätzen im Zusammenhang mit Rettungsdiensten gerufen. „Schwere Verletzungen und Reanimationen gehören bei uns inzwischen zum Alltag. Das wird wohl so bleiben“, mutmaßte Boscolo, der auch auf den tödlichen Motorradunfall an der Bundestraße 2 auf Höhe der Obermühlstraße Ende April 2024 zurückblickte: „Das wird uns noch viele Jahre in Erinnerung bleiben.“ Man habe die Geschehnisse feuerwehrintern mit notfallseelsorgerischer Hilfe aufgearbeitet. Boscolo gab zudem einen Ausblick auf das Jahr 2025. Neben der Beschaffung des Logistik-Löschfahrzeugs wolle man weiter an der Implementierung von selbständig agierenden Fachbereichen arbeiten. Auch wolle man noch stärkeren Fokus auf Gesundheits- und Arbeitsschutz, beispielsweise bei ABC-Einsätzen, legen. Das wiederum erfordere auch eine Veränderung der taktischen Vorgehensweise der Feuerwehr.
Die Jugendlichen sind von unserer Feuerwehr begeistert – und das spricht sich rum.
Aktuell verfügt die Pollinger Feuerwehr über 49 aktive Einsatzkräfte. Immer wieder kommen junge Leute hinzu. „Wir haben alles richtig gemacht, als wir das Eintrittsalter gesenkt haben“, betonte Markus Pawlowski in der Versammlung. Die gute Nachwuchsrekrutierung sei aber auch das Verdienst der Jugendfeuerwehrleitung um Xaver Winter, Mario Seidel und Lukas Lauerer. Winter erklärte in seinem Jugendwart-Bericht, dass die Pollinger Floriansjünger viel von positiver Mundpropaganda profitieren würden. „Die Jugendlichen sind von unserer Feuerwehr begeistert – und das spricht sich rum.“ Selbst aus Peißenberg habe man kürzlich eine Anfrage erhalten.
Finanziell steht die Feuerwehr gut da
Auch finanziell steht der Feuerwehrverein gut da. Zum Jahreswechsel betrug der Kassenstand knapp 38 000 Euro, das sind rund 5000 Euro mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. „Wir haben wieder sehr gut gewirtschaftet“, berichtete Kassenwart Andreas Mayr – verbunden mit einer Ankündigung: „Das gute Finanzpolster schadet gar nicht, da wir ja etwas vorhaben.“ Unter anderem steht heuer die Fahrzeugweihe für das neue Löschfahrzeug an und 2028 will die Feuerwehr ein großes Fest ausrichten. Um die Organisation wird sich bald ein Festausschuss kümmern.
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Schnell und reibungslos gingen die Neuwahlen über Bühne. Markus Pawlowski, Markus Hofer (2. Vorsitzender), Ludwig Betz (Schriftführer), Andreas Mayr und Beisitzer Luis Pawlowski wurden in ihren Ämtern bestätigt. Als Wahlleiter fungierte Martin Pape. Der Bürgermeister sprach über die weitere energetische Sanierung des Feuerwehrhauses (u.a. Dämmung des Schlauchturms) und über den neuen Sirenenstandort an der Schule. Es sei in dem Zusammenhang „frustrierend“, dass es bislang keine staatliche Förderzusage für die Umrüstung geben würde: „Wir können da nicht in Vorleistung gehen“, stellte Pape klar. Keinen Anschluss des Feuerwehrhauses werde es zudem an die geplante Pollinger Dorfheizung geben. „Dafür wäre ein fünfstelliger Betrag notwendig. Das ist ein zu hoher Aufwand“, so Pape.