Trump-Regierung will chinesischen Studierenden Visa entziehen – Peking reagiert

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Die US-Regierung von Präsident Trump plant, Studenten aus China das Visum zu entziehen. Der kommunistische Staat kritisiert diesen Schritt.

Washington, DC – Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump will in den USA studierenden Chinesinnen und Chinesen das Visum entziehen und die Regeln für Antragsteller aus der Volksrepublik unter Präsident Xi Jinping verschärfen. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio wird seine Behörde mit dem Heimatschutzministerium zusammenarbeiten, „um chinesischen Studenten, darunter solchen mit Verbindungen zur Kommunistischen Partei oder in kritischen Studienfächern, aggressiv das Visum abzuerkennen“, wie die BBC schrieb. Wie vielen Studierenden die Aufenthaltsgenehmigung entzogen werden soll, ist unklar. Zudem machte Rubio keine Angaben, inwiefern es Ausnahmeregelungen geben könnte.

Trump und Rubio wollen Visakriterien für Studierende aus China und Hongkong erneuern

Laut einer kurzen Mitteilung des US-Außenministeriums werden die Visakriterien für alle Bewerber aus China und Hongkong überarbeitet und verschärft. In den vergangenen Monaten hatte die Trump-Administration bereits ausländische Studentinnen und Studenten abgeschoben. Viele dieser Maßnahmen wurden von US-Gerichten blockiert.

China reagierte bereits auf die angekündigten Schritte der Trump-Regierung: „Wir fordern die USA auf, die legitimen Rechte und Interessen der internationalen Studenten, einschließlich derer aus China, ernsthaft zu schützen“, zitierte BBC einen chinesischen Beamten.

Mit diesem Schritt werden sich die Spannungen zwischen China und den USA wohl weiter verschärfen. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt konkurrieren seit Jahren auf politischer, wirtschaftlicher und militärischer Ebene. Zurzeit tragen die beiden Großmächte einen aggressiven Handelsstreit mit teilweise hohen Zöllen aus. Fachleute befürchten in der Zukunft einen militärischen Konflikt zwischen China und den USA um den Inselstaat Taiwan. China erkennt die demokratische Regierung in Taiwan nicht an.

Studierende aus China: Schadet Trumps Plan den US-Universitäten?

Nach Angaben des Institute of International Education (IIE) waren im akademischen Jahr 2023/2024 rund 277.000 chinesische Studentinnen und Studenten an US-Hochschulen eingeschrieben. China stellte damit die zweitgrößte Gruppe internationaler Studierender nach Indien. Ausländische Studierende sind für viele US-Hochschulen eine wichtige Einnahmequelle – sie zahlen in der Regel deutlich höhere Studiengebühren als einheimische Studierende. Auch deutsche Studierende fürchten um ihr US-Visum.

Donald Trump steht auf einem Flugfeld vor einem Hubschrauber und ballt die rechte Faust.
Seit Wochen lässt US-Präsident Donald Trump ausländische Studentinnen und Studenten aus den USA abschieben. © Manuel Balce Ceneta/dpa

US-Medien hatten zuletzt berichtet, dass die Trump-Regierung ausländische Studierende und Teilnehmende von Austauschprogrammen künftig stärker überprüfen will. Konsulate und US-Botschaften weltweit sollten vorerst keine neuen Termine für entsprechende Visa-Anträge vergeben. Betroffen seien Studierende, Austauschschüler, Praktikanten und Au-pairs. Hintergrund der geplanten Maßnahme sei eine Ausweitung der Überprüfung der Social-Media-Aktivitäten von Visa-Antragssteller.

Seit Monaten befinden sich die Trump-Regierung und die Elite-Universität Harvard in einem immer weiter eskalierenden Streit, von dem Deutschland profitieren könnte. (Jan-Frederik Wendt)

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