Neue Renten-Prämie der Ampel: 20.000 Euro auf einen Schlag wären für Standard-Rentner drin

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Die Ampel-Koalition will Anreize für längeres Arbeiten über das Renteneintrittsalter hinaus schaffen. Mit der Rentenaufschub-Prämie kann Rentnern viel zusätzliches Geld zum Ruhestand winken.

Berlin – Wenn es ihnen möglich ist, dann gehen viele Deutsche eher lieber früher als später in Rente. Viele Senioren wollen aber ab einem Alter von über 63 Jahren eigentlich nicht mehr arbeiten, wie mehrere Studien wie etwa von Civey zeigen. Gleichzeitig belastet das jedoch sowohl den Arbeitsmarkt durch größeren Fachkräftemangel, als auch das Rentensystem, indem immer mehr Ruheständler auf immer weniger Erwerbstätige kommen.

Neue Prämie für Rentner: Ampel will Anreize für längeres Arbeiten schaffen

Die Ampel-Regierung versucht nun gegenzusteuern und will nun innerhalb des Pakets zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland Anreize für längere Arbeit geben. „Ältere, die gerne über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten möchten, können einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Dynamik in Deutschland leisten“, steht dazu im Papier des Bundesfinanzministeriums zur Wachstumsinitiative.

Dazu gibt es mehrere Ideen, um das Arbeiten nach Erreichen des Rentenalters attraktiver zu machen. Ein Vorschlag: Bisher fällige Beiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung werden den Betroffenen künftig als Lohn ausgezahlt, den sie neben der Rente bekommen können.  

Ein Mann und eine Frau vor einem Laptop
Mit dem beschlossenen Wachstumschancengesetz sind auch für viele Verbraucher finanzielle Entlastungen drin. © Benjamin Nolte/dpa-tmn/dpa

Mehr Geld für längeres Arbeiten statt Rente: die Rentenaufschub-Prämie

Es gibt aber noch eine Option, die länger arbeitenden Senioren auf einen Schlag viel Geld bringen könnte: die Rentenaufschub-Prämie. „Dabei erhält der Arbeitnehmer eine Einmalzahlung in Höhe der entgangenen Rentenzahlung”, heißt es im Papier der Regierung. Diese geht weit über den aktuellen Zuschlag hinaus, den man erhält, wenn man übers Renteneintrittsalter hinaus arbeitet. Momentan gibt es einen Bonus von 0,5 Prozent auf die Rentenpunkte für jeden Monat Arbeit ohne Rentenbezug.

Jetzt stockt die Regierung das Angebot nochmal stark auf. Konkret soll der Ablauf bei der Rentenaufschub-Prämie so aussehen: Gedacht ist es für Personen, die nach Erreichen des Renteneintrittsalters weiter arbeiten und normal Gehalt und keine Rente beziehen. Sobald diese dann den Ruhestand gehen, erhalten sie die sogenannte Rentenaufschub-Prämie in Höhe der Rente, die sie seit dem Zeitpunkt des Renteneintrittsalters bekommen hätten.

Und dabei bleibt es nicht: Dazu kommen noch die Beiträge zur Krankenversicherung und Pflegeversicherung, die die Rentenversicherung auf die Rente gezahlt hätte. Und auch der Fiskus holt sich nichts davon: Angedacht ist, dass der Bonus steuerfrei bleibt.

Rentenaufschub-Prämie: Wirtschaftsweiser rechnet mit etwa 20.000 Euro pro Jahr für Standard-Rentner

Dabei kann mit der Rentenaufschub-Prämie ziemlich viel Geld zusammenkommen, wie der Wirtschaftsweise Martin Werding den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärte: „Wenn sie den zusätzlichen Rentenansprüchen durch die bisherigen Zuschläge entsprechen soll, könnten sich für Standardrentner rund 20.000 Euro ergeben, wenn sie ein Jahr länger arbeiten.“

Allerdings rechnet der Ökonom nicht damit, dass viele Menschen dieses Angebot der Regierung, länger zu arbeiten, in Anspruch nehmen: Werding sagte den Zeitungen auch, er rechne „nicht mit massiven Effekten“, da sich der in der Bevölkerung weitverbreitete Wunsch nach einem früheren Renteneintritt nicht so leicht ins Gegenteil drehen ließe.

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